BDI: Deutsche Industrie "massiv unter Druck" - Produktion schrumpft weiter
22.11.2024 / 09:23 Uhr
Von Andrea Thomas
DOW JONES--Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) zeichnet ein düsteres Bild für die Branche und erwartet auch für das kommende Jahr keine Trendwende. Die deutsche Industrie dürfte in 2024 um 3 Prozent schrumpfen und damit das dritte Jahr in Folge einen Produktionsrückgang verzeichnen. Die deutschen Exporte werden laut BDI voraussichtlich um insgesamt 0,5 Prozent zurückgehen. Notwendig sei eine neue und handlungsfähige Regierung, die mit Entschlossenheit und Mut notwendige Reformen umsetzt, wie es im BDI Industriebericht 2024 heißt.
"Die deutsche Industrie steht massiv unter Druck. Wir rechnen gegenüber dem Vorjahr mit einem dicken Minus in der Produktion von rund 3 Prozent. Das wäre das dritte Jahr mit rückläufigen Zahlen in Folge und spiegelt einen besorgniserregenden Wachstumstrend wider", Tanja Gönner, BDI-Hauptgeschäftsführerin. Besonders problematisch sei, dass die deutschen Leitbranchen in diesem Jahr mit starken Rückgängen zu kämpfen hätten. Der Fahrzeugbau verzeichnete per September gegenüber dem Vorjahreszeitraum Produktionseinbußen von minus 6,9 Prozent, im Maschinenbau waren es minus 8,5 Prozent und in der Elektroindustrie sogar minus 10,7 Prozent, so der Bericht.
Der BDI erwartet auch für die Europäische Union (EU) insgesamt einen Produktionsrückgang von 3 Prozent in diesem Jahr. Im internationalen Vergleich verlaufe die Industriekonjunktur in Deutschland, aber auch in der EU, außerordentlich schwach. "Deutschland, aber auch die EU, verlieren als Standort an Attraktivität", so Gönner. Mit Blick auf die deutschen Exporte erwartet der BDI nach einem Minus von 0,5 Prozent in diesem Jahr keine Besserung für das kommende Jahr. Denn die Exporterwartungen in der Industrie seien weiter gesunken.
Angesichts dieser trüben Aussichten fordert der Verband die Politik zum Handeln auf. "Um wieder mehr Wachstumsdynamik zu erzeugen und den Industriestandort Deutschland nachhaltig attraktiv zu gestalten, brauchen wir dringend eine neue und handlungsfähige Regierung, die mit Entschlossenheit und Mut notwendige Reformen umsetzt", erklärte Gönner.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
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(END) Dow Jones Newswires
November 22, 2024 03:22 ET (08:22 GMT)
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