MÄRKTE USA/Freundlich - Daten und Geschäftsberichte stützen Aktien

01.11.2024 / 21:11 Uhr

NEW YORK (Dow Jones)--Nach den deutlichen Abschlägen des Vortages hat sich die Wall Street am Freitag etwas erholt. Begünstigt wurde die Entwicklung durch positiv aufgenommene Geschäftsausweise von Intel und Amazon. Auch Apple lieferte starke Geschäftszahlen, enttäuschte allerdings etwas mit dem Ausblick. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,7 Prozent auf 42.052 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite zogen um 0,4 bzw. 0,8 Prozent an. Dabei wurden an der Nyse 1.243 (Donnerstag: 836) Kursgewinner gesehen, denen 1.552 (1.942) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 54 (74) Titel.

Gestützt wurde der Aktienterminmarkt aber auch von schwachen Arbeitsmarktdaten. Die Daten sprachen für eine aggressivere Gangart der US-Notenbank im aktuellen Zinsenkungszyklus. Das US-Jobwachstum ist im Oktober fast zum Stillstand gekommen, weil die Beschäftigungslage durch einen Wirbelsturm und den andauernden Streik bei Boeing beeinträchtigt wurde. Die Angaben für die beiden Vormonate wurden zudem nach unten revidiert. Des Weiteren stiegen die US-Stundenlöhne einen Tick deutlicher als vorausgesagt.

Die Arbeitsmarktdaten lieferten den letzten ernstzunehmenden Hinweis auf die Zinsentwicklung. Der Markt geht fest von einer Leitzinssenkung um 25 Basispunkte am Donnerstag aus und preiste diese mit einer Wahrscheinlichkeit von nun 98 Prozent am Zinsterminmarkt nach einem Wert von rund 93 Prozent vor den Daten ein. Wegen der Sonderfaktoren "ist der heutige Arbeitsmarktbericht alleine nicht dazu geeignet, die Fed zu schnelleren Zinssenkungen zu verleiten", bremste Vermögensverwalter QC Partners zu große Zinseuphorie.

Der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe rutschte im Oktober tiefer in den kontraktiven Bereich, während Volkswirte einen Anstieg vorhergesagt hatten. Sein von S&P Global ermitteltes Pendant stieg dagegen deutlicher als angenommen, blieb dabei aber unter der Expansionsschwelle. Die Bauausgaben erhöhten sich im September leicht; hier war eine Stagnation prognostiziert worden.

Am Rentenmarkt stiegen die Renditen, trotz der schwachen Konjunkturdaten. Marktteilnehmer verwiesen auf die am Markt verbreitete Annahme, dass das Haushaltsdefizit der USA sich in den kommenden Jahren ausweiten wird, besonders im Fall eines Wahlsiegs Donald Trumps. Das würde die Aufnahme weiterer Schulden am Kapitalmarkt nötig machen. Die Ausgabe neuer Anleihen in großem Umfang würde wiederum die Kurse der umlaufenden Titel drücken und die Renditen nach oben treiben.

Der Dollar erhielt etwas Unterstützung von den höheren Marktzinsen. Der Dollarindex stieg um 0,3 Prozent. Der Euro zog zwischenzeitlich um einen halben US-Cent auf über 1,09 US-Dollar an, kam aber anschließend schnell wieder zurück und pendelte zuletzt um die Marke von 1,840 Dollar.

Die Erdölpreise legten anfangs deutlicher zu, ehe sie vom festeren Dollar ausgebremst wurden. Gestützt hatte zunächst die drohende weitere Eskalation des Nahostkonflikts. Der Iran hatte signalisiert, dass er auf die israelischen Angriffe auf seinem Boden am vergangenen Wochenende reagieren werde. Dies würde den Kreislauf der Gewalt zwischen den beiden Staaten verlängern und könnte den Nahen Osten in einen größeren Krieg ziehen. Ein solcher könnte damit einhergehend zu Versorgungsengpässen bei Rohöl führen.

Apple überzeugt nicht in Gänze

Der Kurs von Apple gab um 1,2 Prozent nach. Der Technologiegigant hat in seinem vierten Geschäftsquartal von einem moderat höheren iPhone-Absatz profitiert und einen Rekordumsatz verbucht. Die Erwartungen der Analysten wurden übertroffen. Der Ausblick auf das laufende Jahr fiel dagegen eher enttäuschend aus. Mehr Freude bereitete Intel den Anlegern, der Kurs schoss um 7,8 Prozent in die Höhe - trotz eines höheren Verlusts. Der Ausblick stimmte aber optimistisch. Der US-Chipkonzern hat im dritten Quartal aufgrund von Abschreibungen einen Milliardenverlust verbucht, der erheblich höher ausfiel als von Analysten befürchtet. Nach Aussage von CEO Pat Gelsinger tragen die Bemühungen, Intel zurück in die Spur zu bringen, jedoch Früchte. Es zeichne sich eine Belebung des Umsatzes ab.

Amazon kletterten um 6,2 Prozent nach oben. Der Onlinehändler hat im dritten Quartal ein robustes Umsatz- und Gewinnwachstum verzeichnet. Die Nachfrage nach seinen Cloud-Computing-Diensten wuchs ebenso wie das E-Commerce-Geschäft. Die Investitionsausgaben für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz erreichten ein Rekordniveau.

Abbott Laboratories gewannen 4,6 Prozent nach einem juristischen Erfolg. Die Gesellschaft und die Reckitt-Benckiser-Tochter Mead Johnson haben in den USA einen Sieg vor Gericht eingefahren. Eine Jury stellte fest, dass die Unternehmen nicht verantwortlich sind für die Darmerkrankung eines kleinen Jungen.

Im Ölsektor fielen Exxon Mobil um 1,6 Prozent, während Chevron um 2,9 Prozent zulegten. Beide Konzerne verdienten im dritten Quartal wegen gesunkener Ölpreise weniger, aber letztlich mehr als von Analysten erwartet. Bei Exxon hätten die Anleger allerdings noch mehr erwartet, erklärte ein Marktteilnehmer die negative Kursreaktion. Atlassian haussierten um 19 Prozent, nachdem der Software-Anbieter im ersten Quartal besser als gedacht abgeschnitten hatte. U.S. Steel gewannen nach Geschäftszahlen über Erwartung 0,7 Prozent. Nach einem erhöhten Ausblick zogen MasTec um 5,8 Prozent an.

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INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                42.052,19        +0,7%      288,73     +11,6% 
S&P-500              5.728,80        +0,4%       23,35     +20,1% 
Nasdaq-Comp.        18.239,92        +0,8%      144,77     +21,5% 
Nasdaq-100          20.033,14        +0,7%      142,73     +19,1% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,21         +3,0        4,18      -21,1 
5 Jahre                  4,22         +6,5        4,16       22,3 
7 Jahre                  4,30         +7,7        4,23       33,4 
10 Jahre                 4,38         +9,2        4,29       49,9 
30 Jahre                 4,57         +9,7        4,48       60,3 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Fr, 8:20  Do, 17:04   % YTD 
EUR/USD                1,0836        -0,5%      1,0874     1,0859   -1,9% 
EUR/JPY                165,77        +0,2%      165,65     165,29   +6,5% 
EUR/CHF                0,9434        +0,4%      0,9399     0,9388   +1,7% 
EUR/GBP                0,8388        -0,6%      0,8432     0,8440   -3,3% 
USD/JPY                152,99        +0,6%      152,33     152,25   +8,6% 
GBP/USD                1,2919        +0,1%      1,2896     1,2865   +1,5% 
USD/CNH (Offshore)     7,1383        +0,2%      7,1306     7,1277   +0,2% 
Bitcoin 
BTC/USD             69.253,50        -1,6%   69.030,80  70.428,35  +59,0% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               69,54        69,26       +0,4%      +0,28   -1,7% 
Brent/ICE               73,00        72,81       +0,3%      +0,19   -2,3% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF              38,935        38,65       +0,7%      +0,29   +1,7% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.734,53     2.746,28       -0,4%     -11,75  +32,6% 
Silber (Spot)           32,42        32,67       -0,8%      -0,25  +36,4% 
Platin (Spot)          992,01       991,99       +0,0%      +0,03      0% 
Kupfer-Future            4,35         4,34       +0,2%      +0,01  +10,0% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln

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