MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
01.04.2025 / 07:32 Uhr
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ TAGESTHEMA +++++
China will enger mit Südkorea und Japan zusammenarbeiten. Das Land will seine Antwort auf die US-Zölle mit den beiden Ländern koordinieren, wie es in einem Social-Media-Eintrag des staatlichen Fernsehens heißt. Die drei Länder vertieften den Dialog über die Zusammenarbeit bei Lieferketten und Exportkontrollen und planten zügige Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen. Laut dem Posting auf Weibo wollen Japan und Südkorea Rohmaterialien für Halbleiter aus China importieren, während China an Importen von Chip-Produkten aus Japan und Südkorea interessiert ist. Hochrangige Handelsvertreter der drei Länder hatten sich am Sonntag zu ihrem ersten Wirtschaftsdialog seit fünf Jahren getroffen.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
13:00 DE/Bayer AG, Pharma Media Tag
17:45 DE/Continental AG, Pre-Close Call 1Q
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- IT 09:45 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe März PROGNOSE: 48,0 zuvor: 47,4 - FR 09:50 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe (2. Veröffentlichung) März PROGNOSE: 48,9 1. Veröff.: 48,9 zuvor: 45,8 - DE 09:55 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe (2. Veröffentlichung) März PROGNOSE: 48,3 1. Veröff.: 48,3 zuvor: 46,5 - EU 10:00 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe Eurozone (2. Veröffentlichung) März PROGNOSE: 48,7 1. Veröff.: 48,7 zuvor: 47,6 11:00 Arbeitsmarktdaten Eurozone Februar Arbeitslosenquote PROGNOSE: 6,2% zuvor: 6,2% 11:00 Verbraucherpreise Eurozone (Vorabschätzung) März Eurozone PROGNOSE: +0,6% gg Vm/+2,2% gg Vj zuvor: +0,4% gg Vm/+2,3% gg Vj Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) PROGNOSE: +1,0% gg Vm/+2,5% gg Vj zuvor: +0,5% gg Vm/+2,6% gg Vj - GB 10:30 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe (2. Veröffentlichung) März PROGNOSE: 44,6 1. Veröff.: 44,6 zuvor: 46,9 - US 15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe (2. Veröffentlichung) März PROGNOSE: 49,8 1. Veröff.: 49,8 zuvor: 52,7 16:00 Bauausgaben Februar PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: -0,2% gg Vm 16:00 ISM-Index verarbeitendes Gewerbe März PROGNOSE: 49,5 Punkte zuvor: 50,3 Punkte
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: DAX Futures 22.487,00 +0,5% E-Mini-Future S&P-500 5.633,50 -0,3% E-Mini-Future Nasdaq-100 19.360,00 -0,4% Nikkei-225 (Tokio) 35.742,31 +0,4% Hang-Seng (Hongk.) 23.197,89 +0,3% Schanghai-Comp. 3.348,06 +0,4% Montag: DAX 22.163,49 -1,3% DAX-Future 22.504,00 -0,8% XDAX 22.281,75 +0,5% MDAX 27.393,22 -1,6% TecDAX 3.588,24 -1,7% SDAX 15.233,14 -2,5% Euro-Stoxx-50 5.248,39 -1,6% Stoxx-50 4.545,65 -1,4% Dow-Jones 42.001,76 +1,0% S&P-500 5.611,85 +0,6% Nasdaq Composite 17.299,29 -0,1%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Mit einer verhaltenen Erholung rechnen Händler an den Aktienmärkten. Die Börsen dürften dem Weg der Wall Street folgen und sich etwas von ihren Blessuren erholen. Nachbörslich kletterte der DAX wieder bis auf 22.300 Punkte. Händler sehen hierin aber nur ein kurzes Intermezzo zum Start des neuen Quartals, da die US-Technologiebörse Nasdaq von einer wichtigen Unterstützung aufgefangen wurde. Dies könne leicht zunichte gemacht werden von US-Präsident Trump und seinen Strafzöllen. Die Ankündigung der Zölle soll am Mittwoch stattfinden. Es soll die "Dirty 15"-Staaten treffen, wie Finanzminister Scott Bessent sagt. Dies seien 15 Prozent der Länder, die den Großteil des Handelsvolumens mit den USA ausmachen. "Die Märkte sind wackelig" im Vorfeld der Ankündigung, meint Tapas Strickland, Chef-Volkswirt von NAB: Es scheine, dass die Zölle noch breiter gefasst werden als nur auf die "Dirty 15".
Rückblick: Schwach - Die teils sprunghafte Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump mit dem Näherrücken der reziproken Zölle verschreckte. Bei den Branchen fielen die Automobilwerte im Schnitt um 2,6 Prozent, sie dürften am stärksten von den US-Zöllen betroffen sein. Bei den Einzelwerten standen die Aktien von Fortnox mit einem Übernahmeangebot im Fokus. Die Titel schossen um 33 Prozent nach oben. Die Aktien von International Consolidated Airlines (IAG) ging es um 6,6 Prozent nach unten, nachdem Virgin Atlantic berichtet hatte, dass es Anzeichen für eine Abschwächung der US-Nachfrage nach transatlantischen Reisen gebe. In Deutschland verloren die Aktien der Lufthansa 4,3 Prozent.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Schwächer - Die Schwäche der Automobilwerte belastete den DAX. VW gaben um 3,5 Prozent nach, Porsche AG um 4 und BMW um 3 Prozent. Leichte Entspannung kam dagegen von den Verbraucherpreisen, der Inflationsdruck in Deutschland ging im März etwas deutlicher als erwartet zurück. SMA Solar brachen um 15 Prozent ein. Jefferies ist der Ansicht, dass sich das Geschäft von SMA Solar derzeit schlechter prognostizieren lasse und senkt das Votum auf "Halten". Für Cancom ging es um 15,1 Prozent nach unten. Die DZ Bank attestierte Cancom einen enttäuschenden Ausblick 2025.
XETRA-NACHBÖRSE
Leicht aufwärts ging es mit den Kursen. Grund war die moderate Erholung der Wall Street nach dem Ausverkauf am Freitag. Allerdings warteten Anleger gespannt auf die Zölle von US-Präsident Donald Trump, die am Mittwoch in Kraft treten sollen. Die Umsätze seien daher zurückhaltend ausgefallen, so ein Händler von Lang & Schwarz. Wichtige Unternehmensnachrichten habe es nicht gegeben.
USA - AKTIEN
Erholung - Nach der Talfahrt zum Wochenschluss ist es an der Wall Street zu einer leichten Erholung gekommen. Unter Anlegern herrschte aber weiter Nervosität, denn am Mittwoch will US-Präsident Donald Trump Details zu den geplanten Strafzöllen bekannt geben. Diese könnten noch umfangreicher ausfallen als bislang angedroht, berichtete das Wall Street Journal. Trump selbst hatte verkündet, dass die Strafzölle alle Handelspartner der USA beträfen. Am Markt schürten die Drohungen des Präsidenten Befürchtungen eines weltweiten Handelskriegs, der das Wirtschaftswachstum abwürgen könnte. Daher fiel die Erholung ziemlich kraftlos aus. Die Anleger trennten sich vor allem von Technologiewerten. Nvidia fielen um 1,3 Prozent. Für Coreweave ging es 7,5 Prozent abwärts. Das von Nvidia gestützte KI-Startup hatte am Freitag ein enttäuschendes Börsendebüt verzeichnet. Dies verstärkte Befürchtungen, der KI-Hype könnte seinen Höhepunkt hinter sich haben.
USA - ANLEIHEN
Auf der Suche nach sicheren Häfen griffen Anleger zu Staatsanleihen, deren Renditen im Gegenzug erneut sanken. Die Rendite zehnjähriger Papiere verlor weitere 4,0 Basispunkte auf 4,22 Prozent. Investoren befürchteten ein Stagflationsszenario. Die Aussichten unterstützten Wetten auf weitere Zinssenkungen durch die Fed.
+++++ DEVISENMARKT +++++
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Vortag Mo, 17:10 Uhr % YTD EUR/USD 1,0829 +0,1% 1,0820 1,0792 +4,6% EUR/JPY 161,9770 -0,1% 162,2015 161,5150 -0,2% EUR/CHF 0,9560 -0,1% 0,9567 0,9554 +2,1% EUR/GBP 0,8369 -0,1% 0,8374 0,8362 +1,2% USD/JPY 149,5720 -0,2% 149,9330 149,6635 -4,6% GBP/USD 1,2940 +0,2% 1,2920 1,2906 +3,4% USD/CNY 7,1819 +0,0% 7,1795 7,1797 -0,4% USD/CNH 7,2761 +0,1% 7,2654 7,2656 -0,8% AUS/USD 0,6264 +0,3% 0,6246 0,6231 +1,9% Bitcoin/USD 83.196,65 +0,8% 82.562,60 83.507,25 -9,5%
Der Dollar holte nur einen kleinen Teil seiner Abgaben vom Freitag wieder auf. Denn Konjunkturskepsis und weiter gesunkene Marktzinsen drückten auf den Greenback. Der Dollar-Index gewann 0,1 Prozent. Die jüngste These, dass der US-Dollar seinen Status als sicherer Hafen verloren habe, erschien Devisenanalyst Paul Mackel von HSBC ungerechtfertigt. "Der US-Dollar bleibt ein zentrales Element der globalen Marktinfrastruktur und wenn die Wachstumsängste zunehmen, dürfte sich die Nachfrage nach der Währung verstärken."
Am Morgen im asiatisch geprägten Handel dreht der Greenback wieder nach unten ab. Der Dollarindex gibt 0,1 Prozent nach, erholt sich aber von den Tagestiefs. Die Commerzbank verweist mit Blick auf den Euro, dass dessen Aufwertung im Rahmen des deutschen Fiskalpakets in den vergangenen Tagen wieder etwas korrigiert habe. Für weitere Euro-Stärke komme es vor allem darauf an, wie sehr sich die EZB mit weiteren Zinssenkungen Zeit lasse.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 71,65 71,44 +0,3% 0,21 +1,6% Brent/ICE 74,74 74,74 0% 0,00 -3,1%
Die Ölpreise stiegen auf den höchsten Stand seit fünf Wochen. Die Notierungen von Brent und WTI gewannen bis zu 3,0 Prozent. Sie wurden angetrieben von der Drohung des US-Präsidenten, zusätzliche Strafzölle auf Importe aus Ländern zu erheben, die russisches Öl kauften, falls Russland eine Vereinbarung zur Beendigung des Kriegs in der Ukraine verhindere. Trump drohte überdies, den Iran zu bombardieren, falls keine Einigung über das Atomprogramm des Landes erzielt werde.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 3.145,38 3.122,95 +0,7% 22,43 +17,6% Silber (Spot) 31,54 31,49 +0,2% 0,05 +12,8% Platin (Spot) 920,22 921,98 -0,2% -1,76 +4,0% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Goldpreis kletterte auf ein weiteres Allzeithoch über der Marke von 3.100 Dollar je Feinunze. Er legte um 1,3 Prozent auf 3.124 Dollar zu. Ein sich ausweitender globaler Handelskrieg und eine unsichere geopolitische Lage steigerten die Attraktivität des Edelmetalls als sicherer Hafen und Inflationsschutz, hieß es.
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++
KONJUNKTUR CHINA
In der chinesischen Industrie hat sich die Aktivität im März belebt. Der von Caixin und S&P ermittelte Einkaufsmanagerindex für den verarbeitenden Sektor erhöhte sich auf 51,2 (Februar: 50,8) Punkte. Der Index beruht auf einer Umfrage unter rund 400 Unternehmen, wobei auch kleinere, in Privatbesitz befindliche Firmen stärker berücksichtigt sind. Der auf Daten der staatlichen Statistikbehörde basierende offizielle Einkaufsmanagerindex für die Industrie war im März auf 50,5 (Vormonat: 50,2) Punkte gestiegen.
GELDPOLITIK AUSTRALIEN
Die australische Notenbank hat ihre Geldpolitik beibehalten. Die Reserve Bank of Australia (RBA) ließ den Leitzins wie vom Markt erwartet bei 4,10 Prozent. Sie vermied damit politische Verwicklungen vor der Parlamentswahl am 3. Mai. Zudem sagte sie, dass sie auf weitere Hinweise warte, dass die Inflation weiterhin auf dem Rückzug sei. Der Rat warnte überdies vor dem sich eintrübenden Ausblick für die Weltwirtschaft.
KONJUNKTUR JAPAN
Große japanische Konzerne haben ihre Geschäftsaussichten im ersten Quartal des Jahres weniger optimistisch eingeschätzt, wie eine vierteljährliche Umfrage der japanischen Notenbank (BoJ) ergab. Dies spiegelt Sorgen über die von US-Präsident Donald Trump angedrohten höheren Zölle auf US-Importe wider. Der Hauptindex der vielbeachteten Tankan-Umfrage, die die Stimmung unter Japans großen Produzenten misst, lag in der März-Umfrage bei +12, verschlechterte sich damit zum ersten Mal seit vier Quartalen und erreichte den niedrigsten Stand seit März 2024. Er entsprach damit dem Konsens. Bei der letzten Umfrage im Dezember hatte der Wert noch bei +14 gelegen.
BERTELSMANN
Vorstandschef Thomas Rabe blickt gelassen auf die Folgen der Trump-Politik. Nordamerika ist für Bertelsmann, der größte europäischen Medienkonzern, zum wichtigsten Markt geworden, mit einem Umsatzanteil von 29 Prozent - während Deutschland auf 27 Prozent kommt. Die Politik von US-Präsident Donald Trump hat damit erhebliche Bedeutung für das Unternehmen. Doch zumindest bisher führe das nicht zu relevanten Beeinträchtigungen, sagte Konzernchef Rabe im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
DEUTSCHE BANK
Ein ehemaliger leitender Manager hat die Bank verklagt und behauptet, diese habe den Aufsichtsbehörden betriebliche Pannen verschwiegen, die zu einem Verlust von 30 Millionen US-Dollar in der US-Niederlassung geführt hätten.
DEUTSCHE LUFTHANSA
Der Finanzchef sieht ein positives Umfeld für Nordamerika-Routen. Obwohl es bei der Einreise in die USA für Reisende derzeit zu Problemen kommen kann, spürt die Lufthansa noch keine Buchungszurückhaltung. "Unser wichtiges Transatlantikgeschäft sieht weiterhin sehr gut aus", sagte Till Streichert der Börsen-Zeitung.
RWE
Deutschlands größter Stromerzeuger kritisiert Pläne der Koalitionsverhandler von Union und SPD, alte Kohlekraftwerke in Deutschland zeitweise aus der Reserve zu holen, um Preisspitzen im Stromgroßhandel abzufedern. In einem Papier, das dem Spiegel vorliegt, heißt es, dass die Idee "mehr schadet als nützt". "Die Rückkehr alter Kraftwerke aus der Reserve ist ein Irrweg", schreibt RWE.
VW / SEAT
Der Chef der VW-Volumenmarken Seat und Cupra wird das Unternehmen auf eigenen Wunsch zum 31. März 2025 verlassen. Wie der Konzern mitteilte, will sich Wayne Griffiths neuen Herausforderungen stellen.
KÜHNE + NAGEL
Der Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne erwartet durch den Zollhammer schon eine Gefahr für seinen Logistikkonzern. "Ich sehe schon die Gefahr, dass das Geschäftsvolumen zurückgeht. Unsere Mitarbeiter sind da jedoch optimistischer. Sie verweisen zum Beispiel darauf, dass nun Verzollungstätigkeiten hinzukämen, an denen man extra verdienen könne. "Aber den Leuten fehlt die Erfahrung. Es ist eine wachstumsverwöhnte Generation, die sich nicht vorstellen kann, dass es auch schwierigere Zeiten gibt. (...)", sagte er im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
OPENAI
Softbank wird eine Finanzierungsrunde von bis zu 40 Milliarden US-Dollar für eine gewinnorientierte Tochtergesellschaft von OpenAI anführen. In dieser Runde wird der ChatGPT-Anbieter mit 300 Milliarden Dollar bewertet.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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(END) Dow Jones Newswires
April 01, 2025 01:31 ET (05:31 GMT)
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