MÄRKTE USA/Börsenrally geht weiter - Amgen bremsen Dow
26.11.2024 / 22:13 Uhr
Von Florian Faust
DOW JONES--Die zum Wochenstart losgetretene Börsenrally an der Wall Street hat sich am Dienstag fortgesetzt - Dow-Jones-Index und S&P-500 markierten weitere Rekordhochs. Höhere Aufschläge beim Dow verhinderten die kräftigen Abgaben bei Amgen (-4,8%). Die Pharmagesellschaft hatte nur auf den ersten Blick positive Daten zu einem Abnehmmittel vorgelegt, denn Analysten hatten auf überzeugendere Studienresultate gehofft. Der Hoffnung auf steigende Unternehmensgewinne mit Amtsantritt des designierten US-Präsidenten Donald Trump konnte auch dessen Ankündigung auf US-Zölle gegen Importe aus China, Mexiko und Kanada nichts anhaben. Angesichts der Börsenreaktionen in Asien und Europa zeigten sich Händler ob der Marktstärke in den USA überrascht. Die Bestätigung eines Waffenstillstands zwischen Israel und der Hisbollah stützte den Markt.
Während der Dow-Jones-Index um 0,3 Prozent auf 44.860 Punkte zulegte, stiegen S&P-500 und Nasdaq-Composite um jeweils 0,6 Prozent. Dabei gab es an der Nyse 977 (Montag: 2.118) Kursgewinner und 1.833 (713) -verlierer. Unverändert schlossen 48 (36) Titel. Zur leicht positiven Stimmung passte auch die Stimmung der US-Verbraucher. Denn die hatte sich im November einen Tick deutlicher als vorausgesagt aufgehellt. "Der Anstieg im November wurde hauptsächlich durch positivere Einschätzungen der Verbraucher zur aktuellen Lage, insbesondere in Bezug auf den Arbeitsmarkt, angetrieben. Im Vergleich zu Oktober waren die Verbraucher auch deutlich optimistischer hinsichtlich der zukünftigen Verfügbarkeit von Arbeitsplätzen, die ihren höchsten Stand seit fast drei Jahren erreichte", kommentierte Chefökonomin Dana Peterson vom Conference Board. Offenbar setzten Verbraucher auf den "Trump-Effekt". Das Fed-Sitzungsprotokoll setzte kaum Impulse. Wenig verändert wurde am Zinsterminmarkt eine Zinssenkung um 25 Basispunkte im Dezember nur zu 63 Prozent eingepreist.
Trump könnte Inflation wieder befeuern
Mit den Zollankündigungen droht den USA mittelfristig eine höhere Inflation, was in höheren Leitzinsen münden könnte. Daher erholten sich die Rentenrenditen leicht von ihrem Vortagesabsturz. Auch das positive Verbrauchervertrauen stand nicht für fallende Leitzinsen. Zu den gestiegenen Renditen passte auch das Sitzungsprotokoll der US-Notenbanksitzung. Die Fed-Vertreter hatten die Möglichkeit erörtert, die Zinssenkungen zu verlangsamen oder auszusetzen, falls die Fortschritte beim Inflationsrückgang ins Stocken gerate. Schwache Immobiliendaten wurden derweil mit den Wirbelstürmen erklärt und fielen daher kaum ins Gewicht.
Der Dollar erholte sich wie die Rentenrenditen etwas von den Vortagesverlusten. Der Dollarindex stieg um 0,2 Prozent. Der Goldpreis stabilisierte sich nach seiner Talfahrt zum Wochenstart. Gestiegene Marktzinsen und der etwas festere Greenback verhinderten eine deutliche Erholung des Edelmetalls. Auch die Hoffnung auf eine Entspannung im Nahostkrieg spreche gegen Gold, hieß es.
Die Ölpreise gaben nach dem Preisverfall des Vortages weiter nach, wenn auch äußerst moderat. Die Bestätigung einer Waffenstillstandsvereinbarung zwischen Israel und der Hisbollah linderte Versorgungsängste. Die Nachrichtenlage sei insgesamt dürftig und der Fokus liege darauf, was die Opec+ bei ihrem Treffen am 1. Dezember bezüglich ihrer Produktionskürzungen unternehmen werde, urteilte Marktstratege Scott Shelton von TP ICAP.
Trump schickt Ford und GM gen Süden
Klar sei, dass der Großteil der Autohersteller unter den Zöllen gegen Mexiko angesichts der dortigen Produktionskapazitäten leiden werde, hieß es. Ford verloren 2,6 Prozent, GM sogar 9 Prozent. Tesla ist einer der am wenigsten betroffenen Autohersteller, da der Konzern seine gesamten nordamerikanischen Werke in den USA angesiedelt hat. Tesla hielten sich mit minus 0,1 Prozent wacker. Auch Rivian Automotive verloren mit 0,4 Prozent eher mäßig. Der E-Autohersteller bekommt frische Kredite von der Regierung.
Der Videodienstleister Zoom Communications hat zwar starke Geschäftszahlen für das abgelaufene dritte Quartal vorgelegt und den Ausblick erhöht. Anleger nahmen trotz des guten Zahlenwerks aber Gewinne mit, nachdem die Zoom-Aktie im bisherigen Jahresverlauf rund 24 Prozent zugelegt hatte. Die Aktie rauschte 6,3 Prozent in den Keller.
Nach unten ging es auch mit der Aktie des Modeunternehmens Abercrombie & Fitch trotz starker Quartalszahlen und eines besseren Ausblicks. Die Markterwartungen hätten zuletzt noch höher gelegen, hieß es. Das Papier gab 5,1 Prozent nach.
Im Halbleitersektor schossen Semtech nach einem reduzierten Verlust um 18,1 Prozent nach oben. Analog Devices drehten nach eigentlich positiven Drittquartzalszahlen im Verlauf 2 Prozent ins Minus. Best Buy stürzten um 4,9 Prozent ab, der Einzelhändler für Unterhaltungselektronik schnitt in der dritten Periode besser als gedacht ab. Auch Kohl's (-17%) enttäuschte.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 44.860,31 +0,3% 123,74 +19,0% S&P-500 6.021,63 +0,6% 34,26 +26,2% Nasdaq-Comp. 19.174,30 +0,6% 119,46 +27,7% Nasdaq-100 20.922,90 +0,6% 118,01 +24,4% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,26 -2,5 4,28 -16,4 5 Jahre 4,19 +0,9 4,18 18,9 7 Jahre 4,23 +3,2 4,20 26,5 10 Jahre 4,30 +2,3 4,28 41,8 30 Jahre 4,47 +0,2 4,47 50,0 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:01 Mo, 17:26 % YTD EUR/USD 1,0482 -0,1% 1,0475 1,0485 -5,1% EUR/JPY 160,50 -0,8% 161,39 161,88 +3,1% EUR/CHF 0,9298 -0,1% 0,9297 0,9305 +0,2% EUR/GBP 0,8346 -0,0% 0,8351 0,8347 -3,8% USD/JPY 153,12 -0,6% 154,07 154,41 +8,7% GBP/USD 1,2558 -0,1% 1,2544 1,2561 -1,3% USD/CNH (Offshore) 7,2587 +0,2% 7,2687 7,2470 +1,9% Bitcoin BTC/USD 91.126,55 -3,5% 94.376,50 96.322,40 +109,3% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 68,63 68,94 -0,4% -0,31 -1,9% Brent/ICE 72,66 73,01 -0,5% -0,35 -2,7% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 46,55 47,91 -2,8% -1,36 +26,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.631,28 2.628,89 +0,1% +2,39 +27,6% Silber (Spot) 30,49 30,38 +0,4% +0,11 +28,2% Platin (Spot) 927,80 945,00 -1,8% -17,20 -6,5% Kupfer-Future 4,06 4,10 -1,1% -0,04 +2,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf
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November 26, 2024 16:12 ET (21:12 GMT)
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