MORNING BRIEFING - USA/Asien
14.04.2025 / 07:58 Uhr
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Smartphones, Laptops, Speicherchips und andere elektronische Geräte werden von Präsident Donald Trumps von den so genannten reziproken Zöllen ausgenommen. Die Geräte würden in ein oder zwei Monaten im Rahmen einer Handelsuntersuchung zu Halbleitern mit separaten Zöllen belegt, sagte Handelsminister Howard Lutnick. Damit wird zwar vermieden, dass US-Verbraucher bei technischen Produkten, die aus China importiert werden, kurzfristig mit horrenden Kostensteigerungen konfrontiert werden, doch ist ungewiss, wie lange die Erleichterung anhalten wird. Neue Leitlinien befreien auch Maschinen, die zur Herstellung von Halbleitern verwendet werden, sowie Produkte wie Computermonitore, Tablets, Smart Watches und Computer von den Zöllen, die Trump mit seiner Durchführungsverordnung vom 2. April verhängt hatte.
China hat die Ausfuhr einer breiten Palette wichtiger Mineralien und Magnete ausgesetzt und droht damit, die Versorgung mit Komponenten zu unterbrechen, die für Automobilhersteller, Luft- und Raumfahrtunternehmen, Halbleiterfirmen und militärische Auftragnehmer in aller Welt von zentraler Bedeutung sind. Wie die New York Times berichtete, wurde die Verschiffung von Magneten, die für die Montage von Autos und Drohnen bis hin zu Robotern und Raketen unerlässlich sind, in vielen chinesischen Häfen gestoppt.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++
13:30 US/Goldman Sachs Group Inc, Ergebnis 1Q (15:30 Analystenkonferenz)
Im Lauf des Tages:
- US/Meta Platforms Inc, Kartellrechtsprozess der Federal Trade Commission (FTC)
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
Keine wichtigen Konjunkturdaten angekündigt.
+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++
Index zuletzt +/- % E-Mini-Future S&P-500 5.455,00 +1,2% E-Mini-Future Nasdaq-100 19.120,00 +1,7% S&P/ASX 200 (Sydney) 7.741,90 +1,2% Nikkei-225 (Tokio) 34.175,22 +1,8% Hang-Seng (Hongk.) 21.340,47 +2,0% Schanghai-Comp. 3.260,70 +0,7% Kospi (Seoul) 2.428,12 -0,2%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
OSTASIEN (VERLAUF)
Sehr fest - Nachdem die USA zumindest vorübergehend Elektronikprodukte von den zusätlichen Zöllen befreit haben, ziehen Technologietiteln an. Zudem sind die Vorlagen von den US-Börsen günstig: Diese haben den Freitag und damit auch die gesamte vergangene Woche fest beendet, und dank der Erholung im späten Geschäft am Freitag kamen auch die Volatilitätsindizes in den USA kräftig zurück. Trotzdem sehen Beobachter noch keinen Grund für eine generelle Entwarnung: "Die Rezessionsrisiken haben sich etwas abgeschwächt, sind aber nach wie vor hoch", so IG-Marktstratege Yeap Jun Rong. Auch zu den Zöllen herrscht keine Klarheit. Nachdem die US-Regierung die Zölle auf Elektronikteile ausgesetzt hat, hieß es von US-Präsident Donald Trump, diese Zölle würden lediglich verlagert. In Seoul steigen Samsung Electronics und SK Hynix jeweils um etwa 2 Prozent, in Tokio erholen sich TDK um 5,4 Prozent und Kioxia Holdings um 5,0 Prozent. Auch in China wird die Erholung von Technologietiteln angeführt.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 40.212,71 +1,6% 619,05 -4,6% S&P-500 5.363,36 +1,8% 95,31 -7,2% NASDAQ Comp 16.724,46 +2,1% 337,15 -15,1% NASDAQ 100 18.690,05 +1,9% 346,48 -12,7% Umsatzdaten Freitag Donnerstag Umsatz NYSE (Aktien) 1,24 Mrd 1,52 Mrd Gewinner 1.976 298 Verlierer 816 2.516 Unverändert 40 16
Sehr fest - Zur besseren Stimmung am Aktienmarkt trug eine Stabilisierung des Anleihemarktes bei. Auch der Dollar machte einen Teil seiner Tagesverluste wett. Im Hintergrund schwelte jedoch weiter der eskalierende Handelskrieg zwischen China und den USA. Zur besseren Stimmung trug auch der Umstand bei, dass die US-Regierung unter Hochdruck schnelle Handelsverträge mit mehr als 70 Ländern aushandeln will, die auf diese Weise höheren Abgaben auf Exporte in die USA entgingen. Zudem galt der Blick der Investoren nun auch der anrollenden Berichtsperiode. JP Morgan wie auch Wells Fargo hatten starke Erstquartalszahlen vorgelegt. Beide Kreditinstitute gaben allerdings einen zurückhaltenden Ausblick. JP Morgan zogen ungeachtet dessen um rund 4 Prozent an, Wells Fargo gaben dagegen 1 Prozent ab. Auch Morgan Stanley (+1,4%) verdiente mehr als gedacht. Blackrock (+2,3%) hatte im abgelaufenen Quartal netto weniger verdient. Das verwaltete Vermögen stieg aber auf einen Rekordwert. Konjunkturdaten fanden kaum Beachtung. Nach den überraschend niedrigen US-Verbraucherpreisdaten des Vortages folgten zum Wochenschluss die Erzeugerpreise dieser Vorgabe. Derweil trübte sich die Verbraucherstimmung im April überraschend stark ein.
US-ANLEIHEN
Der Rentenmarkt blieb unter Druck. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen überstieg zeitweise die kritische Schwelle von 4,50 Prozent. Auf diesem Niveau hatte Trump jüngst die Reißleine gezogen und eine Pause bei den reziproken Zöllen für 90 Tage verkündet. Im späten Handel stand die Zehnjahresrendite nur noch 8 Basispunkte höher bei 4,47 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Vortag Fr, 17:55 Uhr % YTD EUR/USD 1,1369 +0,4% 1,1321 1,1342 +9,8% EUR/JPY 162,6160 -0,1% 162,7435 162,7080 +0,1% EUR/CHF 0,9290 +0,2% 0,9270 0,9232 -0,9% EUR/GBP 0,8674 +0,4% 0,8643 0,8689 +5,0% USD/JPY 143,0375 -0,5% 143,7855 143,4600 -8,8% GBP/USD 1,3107 +0,1% 1,3097 1,3053 +4,5% USD/CNY 7,1859 0% 7,1859 7,1979 -0,3% USD/CNH 7,3115 +0,4% 7,2825 7,2874 -0,7% AUS/USD 0,6294 -0,1% 0,6302 0,6239 +1,6% Bitcoin/USD 84.914,80 +1,6% 83.562,75 82.503,65 -10,3%
Der Dollar setzte seine Talfahrt fort, erholte sich aber von seinen Tagestiefs. Der Dollarindex lag zuletzt noch 0,5 Prozent im Minus. Der Euro stieg im Hoch bis fast auf 1,1450 Dollar - das höchste Niveau seit drei Jahren. Im späten US-dominierten Handel notierte die Gemeinschaftswährung bei etwa 1,1330 Dollar. Die Devisenexperten der Commerzbank rechnen längerfristig weiterhin mit einer Abwertung des Dollar. Denn das Ziel der US-Regierung sei es, das US-Handelsdefizit zu eliminieren. Zölle seien ein Instrument, um dieses Ziel zu erreichen, ein schwacher Dollar dürfte ein anderes sein. Die jüngsten Inflationsdaten liefern der US-Notenbank Spielraum für Zinssenkungen.
Weiter zur Schwäche neigt am Morgen der US-Dollar. Er gibt zum japanischen Yen um 0,7 Prozent nach.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 61,27 61,54 -0,4% -0,27 +1,6% Brent/ICE 64,56 64,59 -0,0% -0,03 -13,7%
Die Erdölpreise drehten mit der besseren Stimmung an den Aktienmärkten ins Plus; hier dürften der jüngste Preisverfall zum Kauf genutzt worden sein. Das Barrel US-Rohöl der Sorte WTI verteuerte sich um 2,4 Prozent auf 61,50 Dollar.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 3.227,22 3.237,46 -0,3% -10,24 +23,4% Silber (Spot) 28,07 28,55 -1,7% -0,48 +1,9% Platin (Spot) 835,25 835,06 +0,0% 0,19 -4,9% Kupfer 4,53 4,52 +0,1% 0,00 +11,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Gold schoss auf das nächste Allzeithoch oberhalb von 3.200 Dollar. Der Preis für die Feinunze stand im späten Handel 1,7 Prozent höher bei 3.229 Dollar. Angesichts der durch die US-Zollpolitik verursachten Marktturbulenzen scheine der Preis gut unterstützt zu sein, urteilte die Commerzbank. Die Analysten erhöhten ihre Preisprognose für das Edelmetall. Zuletzt gestützt wurde Gold auch von der Dollar-Schwäche.
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++
ZOLLSTREIT
Japans Premierminister Shigeru Ishiba hat vor einer Änderung der Weltwirtschaftsordnung durch die US-Handelspolitik gewarnt. "Wir sind uns sehr wohl bewusst, dass [die US-Wirtschaftspolitik] die Möglichkeit oder vielleicht auch das Risiko mit sich bringt, die derzeitige Weltwirtschaftsordnung grundlegend zu verändern", sagte er vor einem Parlamentsausschuss. "Zu diesem Zeitpunkt müssen wir überlegen, welche Art von Reaktion im nationalen Interesse unseres Landes und im Interesse der gesamten Welt liegt", sagte er am Montag. Es sei wichtig für Japan, eng mit Ländern zu kooperieren, die mit denselben Herausforderungen konfrontiert sind.
KONJUNKTUR CHINA
Die chinesischen Exporte sind im März kräftig gestiegen. Sie legten um 12,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu, wie aus Regierungsdaten hervorgeht. In den ersten beiden Monaten waren sie nur um 2,3 Prozent gestiegen, Ökonomen hatten mit einem Plus von 4,4 Prozent gerechnet. Die Ausfuhren profitierten von Vorzieheffekten im Vorfeld der US-Zölle. Die Importe fielen um 4,3 Prozent nach einem Minus von 8,4 Prozent im Zeitraum Januar und Februar. Hier hatten die Ökonomen mit einem Anstieg um 1,8 Prozent gerechnet.
Die Kreditvergabe der chinesischen Banken hat sich im März stärker als erwartet von dem kräftigen Rückgang im Vormonat erholt. Neue Kredite beliefen sich auf 3,64 Billionen Yuan, umgerechnet 440 Milliarden Euro. Im Februar hatte die Kreditvergabe 1,01 Billionen Yuan betragen, im Vorjahresmonat 3,09 Billionen.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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(END) Dow Jones Newswires
April 14, 2025 01:58 ET (05:58 GMT)
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