MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
31.03.2025 / 12:57 Uhr
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++
MONTAG: In Singapur waren die Börsen wegen des Feiertages Hari Raya Puasa (Ende des Ramadan) geschlossen.
+++++ AKTIENMÄRKTE (12:55 Uhr) +++++
Index zuletzt +/- % +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.228,77 -1,9% +8,9% Stoxx-50 4.537,83 -1,5% +7,0% DAX 22.012,58 -2,0% +12,8% FTSE 8.658,85 0% +4,2% CAC 7.763,82 -1,9% +7,3% Nikkei-225 35.617,56 -4,0% -7,0% Hang-Seng-Index 23.119,58 -1,2% +16,6%
+++++ ROHSTOFFMÄRKTE +++++
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 69,63 69,36 +0,4% 0,27 -16,7% Brent/ICE 74,15 73,38 +1,0% 0,77 -3,1% GAS zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- EUR % YTD Dutch TTF 37,7 37,7 0% 0,00 -7,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3118,93 3085,30 +1,1% 33,63 +17,6% Silber 31,48 31,55 -0,2% -0,07 +12,8% Platin 917,97 911,62 +0,7% 6,35 +4,0% Kupfer 5,03 5,13 -1,9% -0,10 +24,0% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Auf der Suche nach sicheren Häfen greifen Anleger zu Gold. Das Edelmetall klettert auf neue Rekordstände.
Freundlich tendieren derweil die Ölpreise. Sie werden auf der einen Seite gestützt von der Drohung des US-Präsidenten, zusätzliche Strafzölle auf Importe aus Ländern zu erheben, die russisches Öl kaufen, falls Russland eine Vereinbarung zur Beendigung des Kriegs in der Ukraine verhindere. Trump drohte überdies, den Iran zu bombardieren, falls keine Einigung über das Atomprogramm des Landes erzielt werde. Auf der anderen Seite hat aber die Opec angekündigt, die Fördermenge zu erhöhen. Auch der drohende Handelskrieg bremst den Anstieg des Ölpreises, wie Händler sagen.
+++++ AUSBLICK AKTIEN USA +++++
Zum Start in die neue Woche dürfte sich die Talfahrt der US-Börsen fortsetzen. Die Futures auf die großen Aktienindizes liegen vorbörslich bis zu 1,4 Prozent im Minus. Unter Anlegern steigt die Nervosität, denn am Mittwoch will US-Präsident Donald Trump Genaueres zu seinen geplanten Strafzöllen bekanntgeben. Diese könnten noch umfangreicher ausfallen als bislang angedroht, schreibt das Wall Street Journal. Trump selbst hatte am Sonntag verkündet, dass die Strafzölle alle Handelspartner der USA betreffen würden. Bislang fest steht, dass ab Mittwoch Strafzölle von 25 Prozent auf Autos und Autoteile erhoben werden sollen, die außerhalb der USA hergestellt wurden. Am Markt schüren die Drohungen des Präsidenten Befürchtungen eines weltweiten Handelskriegs, der das Wirtschaftswachstum abwürgen könnte. Anleger dürften sich daher die Konjunkturdaten der kommenden Tage sehr genau anschauen, um zu sehen, ob der Zollstreit schon Spuren hinterlassen hat. Am Montag wird der März-Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago veröffentlicht. Auf der Agenda steht zudem die Zahl der offenen Stellen aus dem Februar. Im Wochenverlauf folgen weitere Einkaufsmanagerindizes. Am Freitag steht mit dem Arbeitsmarktbericht für März das wichtigste Konjunkturdatum der Woche an.
In dieser Gemengelage trennen sich Anleger vor allem von Technologiewerten. Die Aktie der KI-Wette Nvidia fällt vorbörslich um 3,6 Prozent. Coreweave büßen 3,7 Prozent ein. Das von Nvidia gestützte KI-Startup hatte am Freitag ein enttäuschendes Börsendebüt verzeichnet, was Befürchtungen verstärkte, dass der KI-Hype seinen Höhepunkt hinter sich haben könnte. Palantir verbilligen sich um 5,5 Prozent. Der Kurs des Elektroautoherstellers Tesla gibt um 4,4 Prozent nach.
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++
- DE 14:00 Verbraucherpreise (vorläufig) März PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+2,2% gg Vj zuvor: +0,4% gg Vm/+2,3% gg Vj HVPI PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+2,4% gg Vj zuvor: +0,5% gg Vm/+2,6% gg Vj - US 15:45 Index Einkaufsmanager Chicago März PROGNOSE: 43,6 zuvor: 45,5 16:00 Zahl offener Stellen (Jolts) Februar
+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
An den europäischen Aktienmärkten geht es zum Start in die Woche deutlich nach unten. Weiterhin verschreckt die Zollpolitik von US-Präsidenten Donald Trump die Anleger. Nach den jüngsten US-Wirtschaftsdaten wird zunehmend mit einer Stagflation in den USA gerechnet - eine steigende Inflation bei geringem Wirtschaftswachstum. Auch in Europa dürften die US-Zölle das erwartete Wirtschaftswachstum belasten, was vor allem die Exportwirtschaft betrifft. Anleger suchen in Folge die sicheren Häfen wie Anleihen und Gold auf. Am Aktienmarkt werden die defensiven Sektoren bevorzugt. Bei den Branchen verlieren in Europa die Automobilwerte im Schnitt um 2,8 Prozent, sie dürften am stärksten von den US-Zöllen betroffen sein. Der Sektor der europäischen Bankentitel verliert 2,4 Prozent, hier dürfte zum einen ein schwächeres Wirtschaftswachstum eingepreist werden, zum anderen wird teils davon ausgegangen, dass die Europäische Zentralbank auf ihrer Sitzung im April eine Zinspause einlegen wird. Der Sektor der defensiven Telekomwerte handelt mit plus 0,4 Prozent als einziger in positivem Terrain. Bei den Einzelwerten stehen in Schweden die Aktien von Fortnox (+36%) mit einem Übernahmeangebot im Fokus. Die Investoren um EQT und First Kraft bieten rund 5,5 Milliarden Dollar für den Software-Entwickler. Geboten werden 90 schwedische Kronen je Aktie. In Deutschland geht es für die Aktie von Cancom um 15 Prozent nach unten. Die DZ Bank attestiert Cancom einen enttäuschenden Ausblick 2025.
+++++ DEVISEN +++++
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Fr, 17:10 % YTD EUR/USD 1,0819 +0,0% 1,0816 1,0828 +4,6% EUR/JPY 161,5630 -0,2% 161,8625 162,6550 -0,2% EUR/CHF 0,9537 +0,0% 0,9536 0,9537 +2,1% EUR/GBP 0,8360 -0,0% 0,8363 0,8363 +1,2% USD/JPY 149,3350 -0,2% 149,6450 150,2190 -4,6% GBP/USD 1,2940 +0,1% 1,2933 1,2947 +3,4% USD/CNY 7,1780 -0,0% 7,1799 7,1785 -0,4% USD/CNH 7,2621 -0,1% 7,2709 7,2686 -0,8% AUS/USD 0,6250 -0,5% 0,6280 0,6299 +1,9% Bitcoin/USD 82.175,65 -0,0% 82.178,35 83.965,80 -9,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Dollar zeigt sich am Montag zunächst stabil, nachdem er am Freitag von Konjunkturskepsis belastet worden war.
+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
Teils massive Kursverluste haben die Börsen in Ostasien am Montag eingefahren, nachdem es am Freitag an der Wall Street steil abwärts gegangen war. Dort hatten viele Akteure angesichts von Konjunktur- und Inflationssorgen sowie wegen der Unsicherheit im Hinblick auf weitere US-Strafzölle die Reißleine gezogen. Am härtesten traf es den Tokioter Nikkei-225-Index, der um 4,0 Prozent absackte. Er bekam zusätzlich Gegenwind vom weiter aufwertenden Yen. Sicherheit suchten Anleger in diesem Umfeld in Staatsanleihen, deren Renditen entsprechend sanken. Der Kospi in Seoul sackte um 3,0 Prozent ab. Hier dürfte die Abwärtstendenz dadurch verstärkt worden sein, dass die lokalen Regulierungsbehörden Leerverkäufe nach einem vorübergehenden Verbot nun wieder erlauben. In Schanghai ging es um 0,5 Prozent abwärts, in Hongkong lag der HSI im Späthandel 1,3 Prozent im Minus. Für etwas Unterstützung könnten ermutigende chinesische Einkaufsmanagerindizes gesorgt haben sowie eine Kapitalspritze für den Bankensektor. Laut den Analysten der Commerzbank handelt es sich dabei allerdings nur um die konkrete Umsetzung einer schon früher avisierten Maßnahme. Unter den Einzelwerten traf es in Tokio Aktien aus dem Chipsektor besonders hart. Advantest und Tokyo Electron verloren 7,6 bzw. 6,6 Prozent. In Seoul büßten SK Hynix und Samsung Electronics 4,3 bzw 4,0 Prozent ein, für Hanmi Semiconductor ging es um 11 Prozent nach unten. Auch Bankaktien wurden verkauft. In Tokio ging es für Mitsubishi UFJ, Sumitomo Mitsui Financial oder Nomura um 4,6 bzw. 3,6 bzw. 5,5 Prozent abwärts. Autoaktien wie Toyota, Honda oder Mazda gaben um rund 3 Prozent nach, in Seoul rutschten Hyundai um 3,8 Prozent ab.
+++++ CREDIT +++++
Kräftig ausgeweitet zeigen sich am Montag die Risikoprämien gegen den Ausfall europäischer Anleihen. Die Kombination aus schlechten Nachrichten von allen Fronten sorgt für hohe Aufschläge bei den CDS-Prämien wie auch das "Risk Off" an den internationalen Aktienmärkten. Denn neben den Trump-Zöllen ab dem 2.April und daraus folgenden Rezessionsorgen legten auch die jüngsten Inflationsdaten stärker als befürchtet zu. Dazu kommt der Rückzug aus dem KI-Sektor, was über die KI-Aktien selber auch Infrastrukturwerte betrifft. Insgesamt nehmen die Ausfallrisiken auf Jahressicht wieder deutlicher zu, heißt es am Markt.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR +++++
RWE
verkauft große Anteile an zwei im Bau befindlichen Offshore-Windparks in der Nordsee an den staatlichen norwegischen Pensionsfonds für insgesamt rund 1,4 Milliarden Euro.
BERTELSMANN
strebt 2025 trotz des wirtschaftlich schwierigen Umfelds weiteres organisches Wachstum und einen Ergebnisanstieg an. Konzernchef Thomas Rabe sprach von einem ambitionierten Ausblick. Gleichzeitig will Bertelsmann mehr investieren als ursprünglich geplant.
BERTELSMANN
hat im vergangenen Jahr wegen des Verkaufs des Dienstleisters Majorel weniger umgesetzt und verdient. Organisch konnte der Medien- und Dienstleistungskonzern aber zulegen, unter anderem steuerte das Buchverlagsgeschäft mehr bei als im Vorjahr.
BIOTEST
Die Biotest-Aktie wird von der Börse verschwinden. Der Arzneimittelhersteller mit Sitz in Dreieich hat eine Delisting-Vereinbarung mit der spanischen Mutter Grifols S.A. unterzeichnet, die rund 97,14 Prozent der Stammaktien und 46,22 Prozent der Vorzugsaktien des Unternehmens hält.
CANCOM
Die Aktionäre von Cancom sollen nach einem leichten operativen Gewinnrückgang eine stabile Dividende bekommen. Der Hauptversammlung soll für 2024 erneut eine Dividende von 1,00 Euro je Aktie vorgeschlagen werden. Für das laufende Jahr stellt das Unternehmen leichte Zuwächse bei Umsatz und Gewinn in Aussicht.
DRÄGERWERK
Die Aktionäre von Drägerwerk sollen für das abgelaufene Geschäftsjahr 23 Cent mehr Dividende je Anteilsschein bekommen als für 2023. Der Spezialist für Medizin- und Sicherheitstechnik aus Lübeck schlägt eine Dividende von 1,97 Euro je Stammaktie (2023: 1,74 Euro) und von 2,03 Euro je Vorzugsaktie (2023: 1,80 Euro) vor.
PATRIZIA
erwirbt für rund 30,6 Millionen Euro zwei Logistikimmobilien nahe Florenz und Lucca in der Toskana. Die 2020 und 2021 errichteten Anlagen seien vermietet und entsprächen mit PV-Anlagen auf dem Dach modernsten Markt- und Nachhaltigkeitsansprüchen.
TUI
will bei der italienischen Werft Fincantieri den Bau von zwei neuen Schiffen für seine britische Kreuzfahrttochter Marella in Auftrag geben. Der Auftrag habe ein Volumen von mehr als 2 Milliarden Euro.
AIRBUS
BOC Aviation hat bei Airbus 70 weitere Maschinen aus der A320neo-Familie fest bestellt.
AIRBUS
Die Fluggesellschaft China Airlines hat bei Airbus zehn Maschinen des Flugzeugtyps A350-1000 fest bestellt und damit eine Absichtserklärung vom Dezember umgesetzt.
BAIDU
plant die Ausweitung seiner Robotaxi-Aktivitäten in den Nahen Osten und will seine Flotte damit erstmals außerhalb von China und Hongkong einsetzen.
HONEYWELL INTERNATIONAL
strebt offenbar einen Börsengang seiner Quanten-Computing-Tochter mit dem Namen Quantinuum an. Der US-Mischkonzern könnte die Tochter innerhalb der nächsten zwei Jahren an die Börsen bringen, sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person.
NOKIA
hat seinen Patentstreit mit Amazon beigelegt. Der finnische Telekom-Ausrüster hat eine Vereinbarung mit Amazon unterzeichnet. Diese beziehe sich auf die Nutzung von Nokias Technologien in den Streaming-Diensten und Geräten von Amazon.
UNICREDIT
hat wichtige Hürden für die Übernahme von Banco BPM genommen. Sowohl die Europäische Zentralbank (EZB) als auch die italienische Notenbank haben die Genehmigung für den Kauf des kleineren Rivalen erteilt. Es sei der letzte Schritt, damit die Finanzaufsicht Consob die Genehmigung des Angebotsdokuments fertigstellen kann.
VOLVO CAR
hat Hakan Samuelsson erneut zum Vorstandsvorsitzenden ernannt. Der Manager wird am 1. April die Nachfolge von Jim Rowen antreten und hat einen Vertrag von zwei Jahren erhalten. Der Vorstand suche in dieser Zeit nach einem langfristigen Nachfolger für Samuelsson. Der 74-jährige gehörte seit 2010 dem Vorstand des Unternehmens an und war zehn Jahre lang bis 2022 CEO.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln
(END) Dow Jones Newswires
March 31, 2025 06:57 ET (10:57 GMT)
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