MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
18.03.2025 / 07:32 Uhr
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Die Allianz zieht sich aus ihren indischen Joint Ventures in der Sach- und Lebensversicherung zurück. Sie verkauft ihre Anteile von jeweils 26 Prozent für 2,6 Milliarden Euro an den Joint-Venture-Partner Bajaj Group. Der Kaufpreis könne in mehreren Tranchen gezahlt werden, teilte der Konzern mit. Indien bleibe einer der Wachstumsmärkte der Allianz. Der Versicherungskonzern betonte, dass die beiden Gemeinschaftsunternehmen Bajaj Allianz General Insurance Company und Bajaj Allianz Life Insurance Company erfolgreich seien. Der Konzern erwartet einen IFRS-Gewinn von 1,3 Milliarden Euro. Die Allianz kündigte an, neue Möglichkeiten zu prüfen, um ihre Position auf dem indischen Markt zu stärken und ihr Geschäftspotenzial zu erweitern - nicht nur als Investor, sondern auch in operativer Rolle. Dazu könne der Konzern auch die Erlöse aus dem angekündigten Verkauf nutzen. Sobald diese zur Verfügung stünden, werde die Allianz prüfen, wie sie zur Umsetzung der strategischen Ziele des Unternehmens eingesetzt werden könnten, insbesondere durch Reinvestition in mögliche neue Geschäfte in Indien. Der Verkauf stehe unter dem Vorbehalt des Erhalts der erforderlichen behördlichen Genehmigungen. Dies werde voraussichtlich einige Monate in Anspruch nehmen.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
07:45 IT/Eni SpA, vorläufiges Jahresergebnis
09:00 DE/Audi AG, Jahresergebnis (10:00 BI-PK)
11:00 DE/Deutscher Sparkassen- und Giroverband (DSGV), Bilanzpressekonferenz
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- DE 11:00 ZEW-Index Konjunkturerwartungen März PROGNOSE: 45,0 Punkte zuvor: 26,0 Punkte Konjunkturlage PROGNOSE: -82,0 Punkte zuvor: -88,5 Punkte - US 13:30 Baubeginne/-genehmigungen Februar Baubeginne PROGNOSE: +1,0% gg Vm zuvor: -9,8% gg Vm Baugenehmigungen PROGNOSE: -2,2% gg Vm zuvor: +0,1% gg Vm 13:30 Import- und Exportpreise Februar Importpreise PROGNOSE: +0,0% gg Vm zuvor: +0,3% gg Vm 14:15 Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung Februar Industrieproduktion PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: +0,5% gg Vm Kapazitätsauslastung PROGNOSE: 77,8 zuvor: 77,8%
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 7.860,40 +0,1% -4,5% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 37.860,09 +1,2% -7,1% 07:00 Kospi (Seoul) 2.610,69 +1,7% +8,8% 08:00 Schanghai-Comp. 3.426,46 +0,0% +2,0% 08:00 Hang-Seng (Hongk.) 24.604,77 +1,9% +19,5% 09:00 Montag: DAX 23.154,57 +0,7% DAX-Future 23.238,00 +1,3% XDAX 23.232,84 +0,6% MDAX 29.513,43 +1,2% TecDAX 3.810,41 +1,0% SDAX 16.155,63 +2,8% Euro-Stoxx-50 5.445,55 +0,8% Stoxx-50 4.682,30 +1,0% Dow-Jones 41.841,63 +0,9% S&P-500 5.675,12 +0,6% Nasdaq Composite 17.808,66 +0,3%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Auf einen weiterhin volatilen Handel stellen sich Händler an Europas Börsen ein. Die Woche stecke voller "Risk Events", von denen jedes für sich allein ausreiche, um die Marktrichtung zu ändern. In Deutschland steht vor allem die Abstimmung zum Schuldenpaket im Bundestag im Fokus. International blickt man auf das angekündigte Trump-Putin-Telefonat zu einer eventuellen Waffenruhe in der Ukraine. Dazu läuft in den USA die für die KI-Branche wichtige Nvidia-Entwickler-Konferenz. Am Mittwoch steht dann die Entscheidung der US-Notenbank an, am Freitag der Große Verfalltag an den internationalen Terminbörsen.
Rückblick: Die Hoffnung auf ein Anspringen der deutschen Konjunktur hat die Kurse weiter angetrieben. Die Hoffnung sei groß, dass mit den so genannten Sondervermögen die Konjunktur in der größten Volkswirtschaft der Eurozone kräftig anziehe, hieß es. Dass Anleger dem allgemeinen Umfeld nicht wirklich trauten, zeigte der Goldpreis, der zur Schlussglocke an den Börsen weiterhin an der Marke von 3.000 Dollar je Unze lag. Bankentitel waren gefragt, in der Hoffnung auf weniger Abschreibungen, wenn die Konjunktur besser läuft. Daneben stach die Erholung der Pharmaaktien ins Auge, ihr Stoxx-Branchenindex stand gemeinsam mit den Öltiteln an der Spitze. Der Zufluss internationalen Kapitals nach Europa stützte den SMI überdurchschnittlich. Mutares stiegen um weitere 9,9 Prozent. Grund ist die Mehrheitsbeteiligung an Steyr Motors. Diese profitierten von einem Großauftrag aus Brasilien. Steyr Motors gewannen 128 Prozent. Am Freitag hatten sie schon 80 Prozent zugelegt.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Freundlich - Weiter an der Spitze der Gewinnerliste standen die Anbieter erneuerbarer Energien. Zum einen werden 100 Milliarden aus dem Infrastrukturpaket in den Klimafonds fließen, zum anderen wird die Klimaneutralität voraussichtlich als Staatsziel für 2045 im Grundgesetz verankert. SFC Energy stiegen um 11,2 Prozent, Energiekontor um 13,1 Prozent, SMA Solar und Nordex um je 4,3 Prozent. Unter den Rüstungsaktien gewannen Renk 9,8 Prozent, Hensoldt 2,6 Prozent und Alzchem 3,5 Prozent. Rheinmetall notierten nach der jüngsten Haussewelle kaum verändert. Bei Thyssenkrupp ging es 5,8 Prozent höher nach der Absage des Verkaufs der Marinesparte an Rheinmetall. Bei den Infrastrukturtiteln stiegen Heidelberg Materials um 2,1 Prozent. Auch Kion und Jungheinrich waren nach positiven Analystenstudien weiter gefragt. Prosiebensat1 legten um 8,5 Prozent zu. Der Finanzinvestor General Atlantic erwägt laut Berichten einen Verkauf der Anteile an den Prosieben-Plattformen und könnte sich stattdessen direkt an dem Medienkonzern beteiligen.
XETRA-NACHBÖRSE
Dank der positiven Stimmung an den US-Börsen haben die Kurse im nachbörslichen Handel am Montag noch etwas zugelegt. Unter den Einzelwerten reagierten Allianz kaum auf die Nachricht vom Verkauf der indischen JV-Anteile des Versicherers für 2,6 Milliarden Euro.
USA - AKTIEN
Freundlich - Nach der Rally zum Wochenschluss hat die gute Stimmung an der Wall Street am Montag fortgedauert - gestützt von positiv aufgenommenen Daten. Die viel beachteten Einzelhandelsumsätze sind im Februar gestiegen. Bereinigt um Kfz-Verkäufe lagen sie im Rahmen der Erwartungen, ohne sie aber deutlich unter dem Ökonomenkonsens. Händler sahen die Daten gleichwohl als positives Konjunkturzeichen. Der Empire State Manufacturing ist aber regelrecht eingebrochen. Immerhin nährte der Index Zinssenkungshoffnungen. Unter den Einzelaktien fielen Nvidia um 1,8 Prozent, im Handel verwies man auf die zum Wochenbeginn beginnende GTC-KI-Konferenz des Halbleiter-Konzerns. Erwartet werden Aussagen zur künftigen Version zur KI der Gesellschaft. Die in den USA gelisteten Papiere des chinesischen Suchmaschinenbetreibers Baidu kletterten um 9 Prozent, nachdem die Gesellschaft die KI-Funktionalität Ernie X1 vorgestellt hatte. Ernie X1 soll auf dem Niveau des Konkurrenzmodells Deepseek operieren, aber zu deutlich niedrigeren Kosten.
USA - ANLEIHEN
Am kurzen Ende der Zinskurve stiegen die Renditen etwas, während sie am langen Ende mehr oder weniger auf der Stelle traten. Das wahrscheinliche Festhalten der Fed am Zinsniveau auf ihrer anstehenden Sitzung stütze die kurzfristigen Renditen, hieß es.
+++++ DEVISENMARKT +++++
DEVISEN zuletzt +/- % Schluss Vortag Fr, 18:49 % YTD EUR/USD 1,0913 -0,1% 1,0922 1,0882 +5,1% EUR/JPY 163,3040 +0,1% 163,1035 161,5535 -0,7% EUR/CHF 0,9616 -0,1% 0,9623 0,9630 +3,1% EUR/GBP 0,8408 -0,0% 0,8409 0,8418 +1,7% USD/JPY 149,6310 +0,2% 149,3325 148,4595 -5,5% GBP/USD 1,2980 -0,1% 1,2988 1,2927 +3,3% USD/CNY 7,1714 +0,1% 7,1672 7,1727 -0,5% USD/CNH 7,2332 +0,1% 7,2290 7,2393 -1,3% AUS/USD 0,6373 -0,2% 0,6386 0,6321 +2,3% Bitcoin USD 83.016,80 -1,3% 84.082,10 84.262,60 -9,5%
Der Dollar-Index tendierte etwas leichter, hier schienen die Hoffnungen auf mittelfristige Zinssenkungen ausgeprägter zu sein. Jedes Anziehen des Greenbacks könnte einen günstigen Ausstiegspunkt aus der US-Devise liefern, hieß es.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 67,85 67,58 +0,4% 0,27 +0,9% Brent/ICE 71,37 70,93 +0,6% 0,44 -5,6%
Nach positiven Daten aus China stiegen die Ölpreise. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich um 0,6 Prozent auf 67,58 Dollar. Marktteilnehmer verwiesen auch auf die US-Luftangriffe auf die Huthi im Yemen.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 3.013,47 3.000,27 +0,4% 13,20 +13,7% Silber (Spot) 31,09 30,98 +0,4% 0,11 +11,3% Platin (Spot) 922,97 917,17 +0,6% 5,80 +4,6%
Bei Gold tat sich wenig nach dem Allzeithoch am Freitag. Der Preis für die Feinunze stieg um 0,4 Prozent auf 3.000 Dollar. Risikoaversion der Anleger und der nachgebende Dollar hätten den Preis des Edelmetalls gestützt, so Händler.
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++
ABSTIMMUNG BUNDESTAG
Das Bundesverfassungsgericht hat weitere Anträge gegen die Anberaumung und Durchführung der Sondersitzung des Deutschen Bundestages am Dienstag abgelehnt. In der Sitzung am Dienstag stimmt der Bundestag über eine Änderung des Grundgesetzes ab, um Finanzpakete für Rüstung und Infrastruktur auf den Weg zu bringen.
NAHOST-KONFLIKT
Israel hat eine Reihe von Angriffen gegen Hamas-Ziele im Gaza-Streifen gestartet. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe die Angriffe angeordnet, nachdem die Hamas es versäumt habe, die Geiseln freizulassen oder die US-Vorschläge zur Verlängerung der seit zwei Monaten andauernden, brüchigen Waffenruhe zu akzeptieren, teilte sein Büro mit.
TARIFVERHANDLUNGEN ÖFFENTLICHER DIENST
Auch in der dritten Runde der Tarifverhandlungen für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst ist es zu keiner Einigung gekommen. Die Verhandlungspartner haben nun die Schlichtung angerufen. "Während des Schlichtungsverfahrens, das einige Wochen dauern wird, besteht Friedenspflicht", sagte Karin Welge, Präsidentin und Verhandlungsführerin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA).
VOLKSWAGEN / AUDI
Der Vorstand von Audi hat sich mit dem Betriebsrat auf eine "Zukunftsvereinbarung" zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit seiner deutschen Standorte Ingolstadt und Neckarsulm geeinigt. Im Zuge dessen verlängert Audi die Beschäftigungssicherung an beiden Standorten um vier Jahre bis Ende 2033, senkt die Arbeitskosten und stellt die deutschen Standorte robust und flexibel für den Übergang zur Elektromobilität auf. Die Vereinbarung gilt ab sofort. Mit den beschlossenen Maßnahmen plant das Unternehmen mittelfristig Einsparungen von jährlich mehr als einer Milliarde Euro.
FRAPORT
Der Flughafenbetreiber hat im vergangenen Jahr mehr verdient. Mit Blick auf das laufende Jahr warnte CEO Stefan Schulte jedoch vor den unverändert hohen staatlichen Standortkosten. "Wenn nicht politisch gegengesteuert wird, werden die regulierten Standortkosten 2025 weiter steigen und Fluggesellschaften um 1,2 Milliarden zusätzlich belasten", sagte er. Fraport selbst rechnet 2025 mit einem moderaten Plus beim Konzern-EBITDA. Das Konzernergebnis wird in einer Spanne erwartet, die von einer stabilen bis leicht sinkenden Entwicklung reicht. Ursache ist hier der fehlende Sondereffekt aus dem Verkauf der Minderheitsbeteiligung am Flughafen Pulkovo, der 2024 mit über 40 Millionen Euro in das Ergebnis floss. Für das Gesamtjahr 2024 wurden folgende Eckdaten bekannt gegeben (in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis und Dividende je Aktie in Euro, Bilanzierung nach IFRS):
. BERICHTET PROG PROG GESAMTJAHR Gj24 ggVj Gj24 ggVj Gj23 Umsatz 4.427 +11% 4.454 +11% 4.001 EBITDA 1.302 +8% 1.308 +9% 1.204 EBIT 770 +9% 788 +12% 703 Ergebnis nach Steuern 502 +17% 485 +13% 431 Ergebnis nach Steuern/Dritten 451 +15% 448 +14% 393 Ergebnis je Aktie 4,88 +15% 4,83 +13% 4,26 Dividende je Aktie 0,00 -- 0,00 -- 0,00
MISTER SPEX
hat seinen Aufsichtsratsvorsitzenden Tobias Krauss mit Wirkung zum 1. April zum neuen Vorstandsvorsitzenden (CEO) bestellt. Er folgt in dieser Position auf Stephan Schulz-Gohritz, der die CEO-Aufgabe seit August 2024 nach dem Rücktritt des CEOs und Unternehmensgründers Dirk Graber übergangsweise neben seiner Rolle als Finanzvorstand übernommen hatte.
SPRINGER NATURE
hat im vergangenen Jahr seine eigenen Wachstums- und Gewinnziele erfüllt. Der Wissenschaftsverlag, der Anfang Oktober an die Börse gegangen und mittlerweile im SDAX notiert ist, profitierte von seinem Research-Segment. Für das laufende Jahr ist weiteres Wachstum bei einer stabilen Marge vorgesehen. Der Umsatz betrug im vergangenen Jahr 1,847 Milliarden Euro, was einem organischen Anstieg von 5 Prozent zum Vorjahr entsprach. Nominal sank der Umsatz leicht wegen negativer Wechselkurseffekte und Veräußerungen im Portfolio.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf/cln/ros
(END) Dow Jones Newswires
March 18, 2025 02:31 ET (06:31 GMT)
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