MORNING BRIEFING - USA/Asien

05.03.2025 / 07:34 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ TAGESTHEMA +++++

US-Präsident Donald Trump hat seine Zollankündigungen in seiner Rede vor dem Kongress weiter präzisiert und will Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Einfuhren von Aluminium, Kupfer, Holz und Stahl erheben. Trump hat bereits angedeutet, dass er am 12. März Zölle in der Höhe auf Stahl und Aluminium erheben will. Die Höhe der Zölle auf Holz- und Kupferimporte hatte er jedoch bisher noch nicht bekannt gegeben. Der Präsident hat nicht angedeutet, dass er vorhat, Abgaben zurückzunehmen. Zuvor hatte Handelsminister Howard Lutnick bei Fox Business gesagt, dass Trump mit Kanada und Mexiko "etwas aushandeln" könnte.

+++++ TAGESTHEMA II +++++

China hat sich für 2025 ein stabiles Wirtschaftswachstum von rund 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zum Ziel gesetzt - trotz wachsender Herausforderungen durch Handelskonflikte, einer schwachen Binnennachfrage und eines anhaltenden Abschwungs auf dem Immobilienmarkt. Chinas Premierminister Li Qiang gab dieses Ziel am Mittwoch bei der Eröffnung der jährlichen Sitzung des Nationalen Volkskongresses bekannt. Im vergangenen Jahr hatte das Land sein Wachstumsziel für 2024 mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 5 Prozent erreicht. Um das diesjährige Wachstumsziel zu unterstützen, habe die Regierung ihr Ziel für das Haushaltsdefizit von 3,0 Prozent des BIP im vergangenen Jahr auf 4,0 Prozent angehoben, sagte Li.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- US 
    14:15 ADP-Arbeitsmarktbericht Februar 
          Beschäftigung privater Sektor 
          PROGNOSE: +148.000 Stellen 
          zuvor:    +183.000 Stellen 
 
    15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI Service (2. Veröffentlichung) Februar 
          PROGNOSE:   49,8 
          1. Veröff.: 49,7 
          zuvor:      52,9 
 
    16:00 Auftragseingang Industrie Januar 
          PROGNOSE: +1,6% gg Vm 
          zuvor:    -0,9% gg Vm 
 
          ISM-Index nicht-verarbeitendes Gewerbe Februar 
          PROGNOSE: 52,9 Punkte 
          zuvor:    52,8 Punkte 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++

E-Mini-Future S&P-500     5.829,00 +0,7% 
E-Mini-Future Nasdaq-100 20.569,50 +0,8% 
S&P/ASX 200 (Sydney)   8.141,10  -0,7%   +1,1%  06:00 
Nikkei-225 (Tokio)    37.474,56  +0,4%   -6,4%  07:00 
Kospi (Seoul)          2.560,81  +1,3%   -6,4%  08:00 
Schanghai-Comp.        3.338,08  +0,4%   -1,0%  08:00 
Hang-Seng (Hongk.)    23.470,37  +2,3%  +14,7%  09:00 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Die Börsen zeigen sich mehrheitlich mit Aufschlägen. Damit folgen sie einmal mehr nicht mehr den US-Vorgaben. Im Handel wird davon gesprochen, dass die Wall Street bedingt durch die Abkopplungspolitik von US-Präsident Trump möglicherweise ihren Status als Leitbörse verlieren könnte. Für etwas Zuversicht sorgen Aussagen von US-Handelsminister Lutnick, wonach einige verhängte US-Importzölle auch wieder zurückgenommen werden könnten. Des Weiteren sagte US-Präsident Trump in seiner Rede an den Kongress unter anderem, dass es eine Anpassungsphase für Zölle geben könne. In Hongkong steigt der Leitindex deutlich, auf dem Festland verhaltener nach oben. In China stützt das ambitionierte Wachstumsziel, das Konjunkturhilfen impliziert. China hat sich für 2025 ein stabiles Wirtschaftswachstum von rund 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zum Ziel gesetzt. Um Investitionen anzukurbeln, dürfen die lokalen Regierungen insgesamt umgerechnet rund 570 Milliarden Euro in Form von Sonderanleihen ausgeben. Unter den Einzelwerten springen CK Hutchison um 22 Prozent nach oben, weil ein von Blackrock angeführtes Investorenkonsortium eine Mehrheitsbeteiligungen an Häfen des Panamakanals erwerben will. Die Vereinbarung sieht den Verkauf der meisten Hafenaktivitäten von CK Hutchison vor. In Tokio legt der Nikkei-225 leicht zu - auch gestützt von einem wieder etwas schwächer notierenden Yen. Dieser hatte jüngst deutlich aufgewertet, da er als vermeintlich sicherer Anlegerhafen gesucht gewesen war. Der Markt fasse wieder etwas Mut auf eine Lockerung der Zölle, heißt es. Der südkoreanische Kospi zeigt sich fest - Aktien aus den Bereichen Halbleiter und Baumaschinen gewinnen nach den jüngst starken Verlusten wieder an Boden. In Australien folgte der Markt den schwachen US-Vorgaben.

WALL STREET

INDEX         zuletzt  +/- %  absolut    YTD 
DJIA         42.521,0  -1,6%  -670,25   +1,5% 
S&P-500       5.778,2  -1,2%   -71,57   -0,5% 
NASDAQ Comp  18.285,2  -0,4%   -65,03   -5,0% 
NASDAQ 100   20.352,5  -0,4%   -73,06   -2,8% 
 
                     Dienstag   Montag 
Umsatz NYSE (Aktien) 1,37 Mrd   1,30 Mrd 
Gewinner                  636        840 
Verlierer               2.145      1.931 
Unverändert                67         67 
 

Schwächer - Die von US-Präsident Donald Trump vorangetriebenen Zölle haben an der Wall Street weiter Sorgen vor einem globalen Handelskrieg geschürt. Nicht nur traten die Zölle gegen China, Kanada und Mexiko tatsächlich in Kraft, umgehend kündigten Kanada und China Gegenzölle an und Mexiko erwägt dies ebenfalls. Nach einem schwachen Start gingen die Indizes im Handelsverlauf zwar auf Erholungskurs, im ganz späten Geschäft gingen die Gewinne aber fast schlagartig wieder verloren. Tesla verloren 4,7 Prozent. Die Gesellschaft montiert zwar alle Fahrzeuge in den USA, einige Teile kommen aber aus Mexiko und Kanada. Auf den Kurs drückte auch, dass der Absatz in China eingebrochen war. Die Entwicklung bei den Zöllen traf auch andere Werte der Branche: GM verloren 3,8, Ford Motor 2,4 und Stellantis 4,0 Prozent. Ebenfalls verkauft wurden mit Blick auf die preiserhöhenden Folgen der Zölle Aktien der Einzelhandelsbranche. Gap verloren 6,0, Urban Outfitters 3,7, Ralph Lauren 3,5, Macy's 3,9 oder Tapestry 3,3 Prozent. Stabilisiert zeigte sich nach dem jüngsten Ausverkauf die Aktie des KI-Flaggschiffs Nvidia. Der Kurs stieg nach anfänglichen Verlusten um 2,5 Prozent. Um 6,4 Prozent nach oben ging es für Walgreens nach einem Bericht, wonach die US-Drogeriemarktkette kurz vor einem Deal mit dem Finanzinvestor Sycamore Partners stehe, in dem der angeschlagene Konzern für rund 10 Milliarden Dollar von der Börse genommen würde.

US-ANLEIHEN

Die Anleihekurse fielen, die Renditen stiegen also - die Zehnjahresrendite um 4 Basispunkte auf 4,22 Prozent, nachdem sie zunächst noch gesunken war. Am Markt werden als Folge der Zölle inflationstreibende Effekte befürchtet. Andererseits hieß es aber auch, dass angesichts zuletzt schwächerer Wirtschaftsdaten und der negativen Effekte der Zollpolitik auf die Wirtschaft nun die US-Notenbank stärker am Zug sei. Für das laufende Jahr würden mittlerweile wieder drei Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte eingepreist. Ein Zeichen dafür, dass die Wachstumssorgen derzeit stärker gewichtet würden als Inflationsängste.

DEVISEN

DEVISEN          zuletzt        +/- %      00:00  Di., 8:35   % YTD 
EUR/USD           1,0630          0,1     1,0620     1,0488   +1,3% 
EUR/JPY           159,06          0,0     159,04     156,58   -3,7% 
EUR/GBP           0,8310          0,1     0,8303     0,8259   -0,2% 
GBP/USD           1,2792          0,0     1,2790     1,2698   +1,5% 
USD/JPY           149,63         -0,1     149,76     149,29   -4,9% 
USD/KRW         1.455,00          0,1   1.453,85   1.460,73   -1,1% 
USD/CNY           7,1619          0,2     7,1485     7,1721   -0,4% 
USD/CNH           7,2632          0,1     7,2533     7,2872     #NV 
USD/HKD           7,7722         -0,0     7,7723     7,7769   +0,1% 
AUD/USD           0,6257         -0,2     0,6269     0,6206   +0,6% 
NZD/USD           0,5657         -0,1     0,5660     0,5612   +0,3% 
BTC/USD        87.157,65         -0,5  87.572,35  83.637,30   -8,7% 
 

Der Dollar gab gegenüber dem Euro weiter nach. Der Euro stieg kräftig auf 1,0611 Dollar, gestützt von der Aussicht auf deutlich steigende Schulden in der EU zur Finanzierung von Rüstungs- und Infrastrukturausgaben. Für einen nochmaligen Euro-Schub nach oben im späten Geschäft hatte die Einigung von CDU und SPD in Deutschland gesorgt, die Schulden massiv zu erhöhen. Dies dürfte den Spielraum der EZB für Zinssenkungen einschränken.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          67,75        68,26      -0,7%      -0,51   -0,6% 
 

METALLE

METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2918,045     2918,125      -0,0%      -0,08  +10,0% 
Silber (Spot)      30,22        30,12      +0,3%      +0,10   +7,9% 
Platin (Spot)      910,6       907,03      +0,4%      +3,57   +4,2% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis profitierte neben der Suche nach Sicherheit vom schwächeren Dollar. Er legte um 20 Dollar auf 2.917 je Feinunze zu.

+++++ MELDUNGEN SEIT DIENSTAG 20.00 UHR +++++

US-GEOPOLITIK

US-Präsident Donald Trump hat in seiner Rede vor dem Kongress bekräftigt, die Kontrolle über Grönland übernehmen zu wollen. "Ich denke, wir werden es bekommen, so oder so", sagte er. Das rohstoffreiche Territorium im Nordatlantik gehört seit über 600 Jahren zu Dänemark, verfügt aber über weitgehende Autonomie.

USA - Geldpolitik

Der Präsident der US-Notenbankfiliale New York, John Williams, rechnet als Folge der Zölle von Präsident Donald Trump bald mit höheren Preisen und berücksichtigt dies in seiner Wirtschaftsprognose. Auf Nachfrage sagte Williams, dass er trotz der möglichen Auswirkungen der Zölle auf die Inflationsrate der Meinung sei, dass die Geldpolitik in einer "sehr guten Position" sei. "Sie ist in bescheidenem Maße restriktiv und trägt meiner Meinung nach dazu bei, die Wirtschaft in einem guten Gleichgewicht zu halten", sagte er. "Ich sehe keine Notwendigkeit, sie sofort zu ändern."

GELDPOLITIK JAPAN

Die Bank of Japan (BoJ) hält laut ihrem stellvertretenden Gouverneur weiterhin Ausschau nach Gelegenheiten, die Zinsen weiter anzuheben, wird dies aber wahrscheinlich nicht überstürzen, da die Kerninflation das Ziel der Zentralbank von 2 Prozent noch nicht erreicht hat.

KONJUNKTUR AUSTRALIEN

Das Wirtschaftswachstum hat im vierten Quartal 2024 angezogen und damit die Gefahr einer Rezession abgewendet. Die Wirtschaft wuchs im Dezember-Quartal gegenüber Vorquartal um 0,6 Prozent und gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,3 Prozent.

KONJUNKTUR CHINA

Bei den chinesischen Dienstleistern hat sich die Geschäftsaktivität im Februar verbessert. Der von Caixin und S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicesektor erhöhte sich auf 51,4 (Januar: 51,0) Punkte. Der Index basiert auf einer Umfrage unter rund 400 Unternehmen, wobei auch kleinere, in Privatbesitz befindliche Firmen stärker berücksichtigt sind. Der auf Daten der staatlichen Statistikbehörde basierende offizielle Einkaufsmanagerindex war im Februar auf 50,4 (Vormonat: 50,2) Punkte gestiegen. Dieser Indikator ist stärker auf in Staatsbesitz befindliche Großunternehmen ausgerichtet.

US-HALBLEITERBRANCHE

US-Präsident Donald Trump bezeichnete das Fördergesetz Chips Act in seiner Rede vor dem US-Kongress als "schlechtes Geschäft". Er forderte den Kongress auf, die Mittel aus dem Gesetz zu streichen, um das Defizit zu verringern.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/gos/flf

(END) Dow Jones Newswires

March 05, 2025 01:34 ET (06:34 GMT)

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