MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte

04.03.2025 / 13:14 Uhr

Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ AKTIENMÄRKTE (13:13 Uhr) +++++

Aktienindex     zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50   5424,86  -2,1%  -115,8%     +13,2%     +13,2% 
Stoxx-50         4752,3  -1,2%   -57,7%     +11,6%     +11,6% 
DAX            22623,04  -2,3%  -524,0%     +16,3%     +16,3% 
MDAX           28453,36  -1,9%  -537,6%     +13,3%     +13,3% 
TecDAX          3792,04  -1,7%   -64,5%     +12,9%     +12,9% 
SDAX           15027,64  -1,3%  -196,4%     +11,0%     +11,0% 
CAC             8091,52  -1,3%  -108,2%     +11,1%     +11,1% 
 

+++++ ROHSTOFFMÄRKTE +++++

ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          67,54        68,37      -1,2%      -0,83   -0,6% 
Brent/ICE          70,48        71,49      -1,4%      -1,01   -4,7% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.920,16     2.897,10      +0,8%      23,06  +10,2% 
Silber (Spot)      30,26        30,25      +0,0%       0,01   +8,2% 
Platin (Spot)      911,1       912,53      -0,2%      -1,43   +4,2% 
 

Die Preise für Brent-Rohöl dürften nach Einschätzung von DNB Markets unter die Marke von 70 Dollar pro Barrel fallen, sollte die OPEC+ ihren Kurs nicht schnell ändern. Das Kartell und seine Verbündeten haben beschlossen, an ihren Plänen zur schrittweisen Erhöhung der Produktion ab April festzuhalten, entgegen den Markterwartungen. Dies impliziere eine monatliche Produktionssteigerung von 137.000 Barrel pro Tag von April 2025 bis September 2026, so DNB. "Es gibt keinen Platz für zusätzliches OPEC+-Öl auf dem Markt", sagen die Energieanalysten. "Dies markiert eine Veränderung im Verhalten der OPEC+. Ob dieser Schritt durch Druck von Präsident Trump und/oder die Erwartung sinkender iranischer Ölexporte inmitten verschärfter Sanktionen ausgelöst wurde, ist noch nicht klar", heißt es weiter.

+++++ AUSBLICK AKTIEN USA +++++

An der Wall Street bleibt die Stimmung angeschlagen. Bereits in den vergangenen Tagen war zu erkennen, dass die relative Gelassenheit hinsichtlich der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump verflogen ist. Seine Ankündigungen werden offensichtlich ernster genommen und die Hoffnung, Trump könnte die Zolldrohungen als Verhandlungsmasse bei wirtschaftlichen Verhandlungen mit nutzen, schwindet. Die Wahrscheinlichkeit echter Handelskriege steigt. Nach den heftigen Vortagesverlusten dürften sich die US-Börsen zunächst stabilisieren, doch eine echte Erholung ist aktuell nicht in Sicht. Der Aktienterminmarkt deutet einen knapp behaupteten Handelsbeginn am Kassamarkt an. Die Flucht in vermeintliche Sicherheit geht weiter. So werden weiterhin US-Staatsanleihen gekauft, die Renditen am US-Rentenmarkt sinken damit erneut. Analysten sehen dies eher nicht im Zusammenhang mit Zinssenkungen: Es sei unwahrscheinlich, dass die US-Notenbank in diesem Jahr die Zinssätze senken werde, wenn die Zölle die Inflation anheizten, heißt es bei OCBC. Dazu passt, dass der Yen seine jüngsten Aufschläge zum US-Dollar verteidigt und sogar noch ausbaut. Auch der Yen gilt als vermeintlich sicherer Anlegerhafen.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:

18:00 DE/Freenet AG, vorläufiges Jahresergebnis

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++

Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.

+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++

Nach der Rally am Vortag geht es an den europäischen Aktienmärkten am Dienstag kräftig nach unten. Die Gewinne vom Wochenbeginn geben die Indizes damit nahezu wieder ab. Zum einen wirkt sich die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump belastend aus, dass die Zölle auf mexikanische und kanadische Importe am Dienstag nun doch in voller Höhe von 25 Prozent in Kraft getreten sind. Es gebe "keinen Spielraum mehr für Mexiko oder Kanada", um vor Mitternacht noch einen Deal zu machen, so Trump am Vorabend. In der Folge wird davon ausgegangen, dass die bisher im Raum stehenden Zölle auf Waren aus Europa auch folgen werden, hier stehen vor allem die Automobilwerte unter Druck. Zudem kommt zunehmend von einer schwächer tendierenden Wall Street Gegenwind für die europäischen Börsen auf. Die europäischen Rüstungswerte setzen ihre Aufwärtsbewegung fort, nachdem die US-Regierung angekündigte, alle militärischen Hilfen für die Ukraine zunächst einzufrieren, bis Präsident Wolodymyr Selenskyj sich um ernste Friedensverhandlungen mit Russland bemühe. Im Verteidigungssektor legte Thales (+8,1%) bessere Geschäftszahlen vor. Für Hensoldt geht es um weitere 12,7 Prozent nach oben, Rolls-Royce steigen um 2,2 Prozent. Der Sektor der europäischen Automobilwerte stellt mit einem Abschlag von 4,2 Prozent den größten Verlierer. Hier hat Continental zwar gute Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr vorgelegt, allerdings missfällt der Ausblick. Die Continental-Aktie bricht um 8,9 Prozent ein, Valeo und Forvia um jeweils gut 9 Prozent. FMC (-7,3%) stehen ebenfalls unter Druck. Fresenius (+0,3%) hat den am Vorabend angekündigten Verkauf von Anteilen an dem Dialysespezialisten Fresenius Medical Care (FMC) abgeschlossen. Wie der Konzern mitteilte, erhält er aus dem Aktienverkauf und der Platzierung von Anleihen im Nennbetrag von 600 Millionen Euro, die in FME-Aktien umtauschbar sind, einen Bruttoerlös von rund 1,1 Milliarden Euro. Fielmann (+10,2%) hat laut Baader starke vorläufige Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr vorgelegt. Auch die Zahlen von Bilfinger (+1,5%) überzeugen.

+++++ DEVISEN +++++

DEVISEN          zuletzt        +/- %   Fr, 8:08  Do, 17:15   % YTD 
EUR/USD           1,0539        +0,5%     1,0487     1,0451   +1,3% 
EUR/JPY         156,2395        -0,4%   156,8805   157,6940   -3,7% 
EUR/CHF           0,9371        -0,4%     0,9405     0,9415   +0,6% 
EUR/GBP           0,8274        +0,2%     0,8255     0,8260   -0,1% 
USD/JPY         148,2540        -0,9%   149,5760   150,8970   -4,9% 
GBP/USD           1,2736        +0,3%     1,2703     1,2652   +1,4% 
USD/CNY           7,1607        -0,3%     7,1818     7,1799   -0,4% 
USD/CNH           7,2653        -0,5%     7,3043     7,3007   -0,4% 
AUS/USD           0,6235        +0,2%     0,6220     0,6223   +0,5% 
Bitcoin USD    83.722,55        -3,4%  86.632,40  92.489,65   -7,1% 
 

Der Dollar baut seine deutlichen Vortagesverluste noch etwas aus. Der Dollar-Index reduziert sich um weitere 0,3 Prozent. Der Greenback fällt aufgrund von Bedenken, dass die Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump das Wirtschaftswachstum der USA beeinträchtigen könnte, heißt es von der Deutschen Bank. China und Kanada hätten bereits Gegenzölle angekündigt, nachdem Trump Import-Zölle von 25 Prozent auf kanadische und mexikanische Importe sowie einen zusätzlichen Zoll von 10 Prozent auf chinesische Waren eingeführt habe. Der Dollar habe zunächst mit Aufschlägen auf die Zoll-Ankündigungen reagiert, da erwartet wurde, dass eine solche Handelspolitik die Inflation ansteigen und Zinssenkungen der US-Notenbank begrenzen könnte. Es habe jedoch eine "offensichtliche breitere Verschiebung der Marktperspektiven in Bezug auf Zölle" gegeben, wobei sich der Fokus auf die negativen Auswirkungen auf das Wachstum verlagert habe, ergänzen die Analysten. Dies habe die Erwartungen an weitere Zinssenkungen durch die US-Notenbank verstärkt.

+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++

US-Präsident Donald Trump hat die asiatischen Aktienmärkte am Dienstag zunächst auf die tiefsten Stände seit einem Monat geschickt. Die Abgaben erreichten aber nicht das Niveau der Wall Street vom Vorabend - und nach einem ersten Schrecken erholten sich die Märkte wieder von den Tagestiefs. Gleichwohl war die Stimmung angeschlagen. Trump hatte die Hoffnungen zunichte gemacht, dass die geplanten Zölle auf Importe aus Kanada und Mexiko doch noch zurückgenommen werden könnten. Die geplanten 25-prozentigen Zölle auf Warenimporte aus diesen beiden Ländern treten damit ab Dienstag in Kraft. Zudem erhöhte Trump die Zölle auf China-Importe: Die Volksrepublik konterte die Zölle auf chinesische US-Importe mit Gegenzöllen ab 10. März, auch Kanada kündigte Reaktionen an. Damit scheint der befürchtete Handelskrieg Realität zu werden - und dies vor dem Hintergrund schwächer als erwartet ausgefallener US-Konjunkturdaten am Vorabend. Vermeintlich sichere Häfen waren daher gefragt, US-Anleihen stiegen genauso wie der japanische Yen. Laut IG-Marktstratege Yeap Jun Rong dürfte die sich abzeichnende Unsicherheit über US-Zölle die Marktstimmung in Asien in naher Zukunft dämpfen. In Japan fiel der Nikkei-225 um 1,2 Prozent - auch belastet vom Höhenflug des Yen. Verkauft wurden exportlastige Titel aus den Sektoren Automobil und Halbleiter - letztere auch belastet vom Nvidia-Absturz in den USA. In Asien, vor allem aber in China stand der jährliche Volkskongress ab Mittwoch im Fokus. Die Erwartungen sind hoch, dass Peking umfassende Konjunkturhilfen auf den Weg bringen wird. BYD fielen um knapp 7 Prozent, nachdem das Unternehmen seine Pläne zur Platzierung von Aktien angekündigt hatte.

+++++ CREDIT +++++

Trotz des an Schärfe gewinnenden Handelskriegs zwischen den USA und dem Rest der Welt weiten sich die Risikoprämien am europäischen Kreditmarkt nur leicht aus. Nicht nur hat US-Präsident Donald Trump verkündet, dass die Zölle auf mexikanische und kanadische Importe am Dienstag nun doch in voller Höhe von 25 Prozent in Kraft getreten sind. Daneben verkündete er zusätzliche Zölle auf chinesische Importe. Trump hat zudem Japan und China der Währungsmanipulation beschuldigt. Beide Länder hielten ihre Devisen künstlich auf einem zu niedrigen Niveau. Der Grund, warum Credits die Nachrichtenlage bislang gut wegstecken, dürfte in der besser als erwartet laufenden Berichtssaison für das vierte Quartal liegen. Diese bildet eine wichtige Stütze für die Asset-Klasse.

+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR +++++

CONTINENTAL

hat im abgelaufenen Gesamtjahr angesichts des schwierigen Umfelds in der Autobranche weniger umgesetzt, operativ aber mehr verdient und die Markterwartungen übertroffen. Auch unter dem Strich konnte der Konzern den Gewinn noch leicht steigern. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 2,50 nach 2,20 Euro je Aktie im Vorjahr erhalten.

CONTINENTAL

verspricht Investoren in dem vor der Abspaltung stehenden Autogeschäft auch dieses Jahr eine verbesserte Profitabilität.

FRESENIUS

hat den am Vorabend angekündigten Verkauf von Anteilen an dem Dialysespezialisten Fresenius Medical Care (FMC) abgeschlossen. Der DAX-Konzern erhält aus dem Aktienverkauf und der Platzierung von Anleihen im Nennbetrag von 600 Millionen Euro, die in FME-Aktien umtauschbar sind, einen Bruttoerlös von rund 1,1 Milliarden Euro.

EVOTEC

hat Fortschritte in seiner Neurologie-Forschungskooperation mit dem US-Pharmakonzern Bristol Myers Squibb erzielt. Der jüngste wissenschaftliche Erfolg hat eine Forschungszahlung von 20 Millionen US-Dollar ausgelöst. Das Geld soll in die weitere Entwicklung eines präklinischen Programms zur Neurodegeneration fließen.

FIELMANN

will nach zweistelligen Wachstumsraten bei Gewinn und Umsatz die Dividende für das abgelaufene Jahr moderat erhöhen. Wie die Optikerkette mitteilte, hat sie nach vorläufigen Ergebnissen 2024 das Ziel beim Umsatz punktgenau erreicht. Die bereinigte EBITDA-Marge liegt über Vorjahr, wie angepeilt. Für die Margenziele im laufenden Jahr sieht sich das Hamburger SDAX-Unternehmen "auf einem guten Weg".

MEDIOS

hat im vergangenen Jahr von einer Übernahme profitiert und den Gewinn überproportional zum Umsatz gesteigert. Das Spezialpharmaunternehmen sieht im laufenden Jahr eine weitere Umsatz- und Margenverbesserung.

ARAMCO

Saudi-Arabiens staatlicher Ölkonzern Aramco stellte nach einem Rückgang des Nettogewinns im vergangenen Jahr für 2025 geringere Aktionärsrenditen in Aussicht.

BP

will sein Board nach Informationen der Financial Times (FT) um zwei Direktoren erweitern, um die neue, auf Öl und Gas ausgerichtete Konzernstrategie besser umsetzen zu können. Wie mit dem Plan vertraute Personen der Zeitung sagten, soll das Board of Directors von 11 auf 13 Mitglieder aufgestockt werden. Es werde demnach einen neuen Direktor mit Schwerpunkt Öl und Gas sowie einen weiteren geben, der den Vergütungsausschuss beaufsichtige, schreibt die FT.

COREWEAVE

Der US-Cloud-Anbieter strebt an die Börse. Der Spezialist für KI-Rechenzentren, an dem auch der Chipkonzern Nvidia beteiligt ist, hat am Montag einen entsprechenden Antrag bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht. Coreweave kooperiert mit Nvidia beim Einsatz von Grafikprozessortechnologien in großem Umfang und zählt unter anderem Microsoft und Meta zu seinen Kunden.

HONEYWELL

verstärkt sich offenbar mit einem Milliardendeal. Der US-Industriekonzern stehe vor der Übernahme des Pumpen- und Kompressorherstellers Sundyne für rund 2,2 Milliarden US-Dollar in bar, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Der Deal dürfte noch am Dienstag verkündet werden.

LINDT & SPRÜNGLI

setzt auch im laufenden Jahr auf den Trend zu Premium-Schokolade und Preiserhöhungen. Der Konzern stellt für 2025 ein weiteres Wachstum von Umsatz und Marge in Aussicht. Für das vergangene Jahr sollen die Aktionäre eine höhere Dividende erhalten. Eckdaten zu 2024 hatte das Unternehmen bereits veröffentlicht.

SWEDBANK

und die Sparebank 1 legen Geschäftsteile zusammen. Daraus soll eine neue Investmentbank in Nordeuropa entstehen, die ihre Dienstleistungen und ihre Kundenbasis in der Region verbreitern soll.

THALES

hat im vergangenen Jahr von einer stark gestiegenen Nachfrage in seinem Rüstungsgeschäft und einem anhaltend guten Luftfahrtgeschäft profitiert. Der Gewinn stieg stärker als erwartet. Die Aktionäre des Konzerns sollen eine Dividende von 3,70 Euro je Aktie erhalten, 30 Cent mehr als im Vorjahr.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros

(END) Dow Jones Newswires

March 04, 2025 07:14 ET (12:14 GMT)

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