MORNING BRIEFING - USA/Asien

20.02.2025 / 07:42 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

=== 

+++++ TAGESTHEMA +++++

Die US-Notenbanker wollen "weitere Fortschritte bei der Inflation" sehen, bevor sie die Zinsen weiter senken. Sie sind sich einig, dass man "gut positioniert ist, um sich die Zeit zu nehmen, die sich entwickelnden Aussichten für die wirtschaftliche Aktivität, den Arbeitsmarkt und die Inflation zu bewerten", wie aus dem Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung hervorgeht. Bei der Sitzung am 28. und 29. Januar hatte die US-Notenbank den Pausenknopf bei Zinssenkungen gedrückt und war in eine neue Phase des Abwartens eingetreten, in der sie zu entscheiden versucht, ob und in welchem Umfang sie die Zinssätze weiter senken will. Die zuletzt soliden Beschäftigungszahlen und der zögerliche Rückgang der Inflation lassen erwarten, dass die Zentralbank die Zinsen noch eine Weile auf ihrem aktuellen Niveau belassen wird. Der Leitzins liegt aktuell in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++

13:00 US/Walmart Inc, Ergebnis 4Q (14:00 Analystenkonferenz)

13:30 CN/Alibaba Group Holding Ltd, Ergebnis 4Q

17:00 US/Visa Inc, Investorentag

22:00 US/Booking Holdings Inc, Ergebnis 4Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- US 
    14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) Vorwoche 
          PROGNOSE: 215.000 
          zuvor:    213.000 
 
          Philadelphia-Fed-Index Februar 
          PROGNOSE:  13,2 
          zuvor:     44,3 
 
    16:00 Index der Frühindikatoren Januar 
          PROGNOSE:  -0,2% gg Vm 
          zuvor:     -0,1% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++

 
INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      6.143,50  -0,3% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  22.154,75  -0,4% 
Nikkei-225                38.661,39  -1,3% 
Hang-Seng-Index           22.657,63  -1,2% 
Kospi                      2.654,06  -0,7% 
Shanghai-Composite         3.352,36  +0,0% 
S&P/ASX 200                8.322,80  -1,1% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Negative Vorzeichen dominieren am Donnerstag an den Börsen in Ostasien und Australien, nachdem US-Präsident Donald Trump die Einführung weiterer Strafzölle schon für den kommenden Monat in Aussicht gestellt hat. Neben Autos, pharmazeutischen Produkten und Halbleitern will Trump auch die Importe von Bauholz mit höheren Zöllen belegen. An den Börsen auf dem chinesischen Festland wird der Verkaufsdruck gelindert durch die chinesische Zentralbank (PBoC), die zwei wichtige Zinssätze - die einjährige und die fünfjährige Loan Prime Rate - unverändert belassen hat. Dies war von Volkswirten weithin erwartet worden. Ökonomen halten es aber für durchaus möglich, dass die PBoC im weiteren Jahresverlauf die Zinsen senkt, um der strauchelnden heimischen Wirtschaft unter die Arme zu helfen. In Hongkong ziehen hauptsächlich Technologiewerte den HSI nach unten, da die KI-Fantasie aus dem Markt entweicht, wie Händler sagen. Alibaba fallen um 2,7, Tencent um 2 und Meituan um 6,2 Prozent. Gut kommen derweil die Geschäftszahlen von Lenovo an; die Aktie steigt um 4,1 Prozent. Anleger in Japan trennen sich von Aktien exportorientierter Unternehmen, allen voran der Auto- und Pharmahersteller: Toyota Motor verbilligen sich um 2,1, Honda um 1,7 und Subaru um 4,2 Prozent. Im Pharmasektor geben Chugai Pharmaceutical und Daiichi Sankyo um 1,4 und 2,2 Prozent nach. Druck auf die Aktien kommt auch von den japanischen Marktzinsen, die auf den höchsten Stand seit November 2009 gestiegen sind, was den Yen zum Dollar aufwerten lässt. Gewinnmitnahmen lasten auf dem südkoreanischen Aktienmarkt, der zuvor sieben Tage in Folge gestiegen war. Verkauft werden die zuletzt gut gelaufenen Aktien von Werftbetreibern und Rüstungsunternehmen. So geht es mit dem Kurs von HD Hyundai Heavy Industries um 10 Prozent nach unten, die Aktie der Holding HD Korea Shipbuilding & Offshore Engineering gibt um 8,4 Prozent nach. Starke heimische Arbeitsmarktdaten belasteten den australischen Aktienmarkt. Die gute Beschäftigungslage spricht gegen weitere Zinssenkungen der Reserve Bank of Australia.

WALL STREET

INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                44.627,59        +0,2%       71,25      +4,9% 
S&P-500              6.144,15        +0,2%       14,57      +4,5% 
Nasdaq-Comp.        20.056,25        +0,1%       14,99      +3,9% 
Nasdaq-100          22.175,60        +0,0%       10,99      +5,5% 
 
Umsatzdaten 
                     Mittwoch    Dienstag 
Umsatz NYSE (Aktien) 1,02 Mrd    1,08 Mrd 
Gewinner             1.185       1.625 
Verlierer            1.568       1.140 
Unverändert             94          84 
 

Gut behauptet - Der Markt ging nach den jüngsten Kursavancen erst einmal in einen Wartemodus vor dem Hintergrund der von den USA angestoßenen Friedensverhandlungen mit Russland und der Handelspolitik von Donald Trump mit immer wieder mehr oder weniger konkreten Zolldrohungen. Das Protokoll der jüngsten Notenbanksitzung sorgte für keine größere Bewegung. Wie zuletzt von US-Notenbankern bereits signalisiert, wollen die Vertreter der US-Notenbank "weitere Fortschritte bei der Inflation" sehen, bevor sie die Zinsen weiter senken. Apple (+0,2%) reagierten kaum auf die Vorstellung eines neuen iPhone in einem günstigeren Preissegment. Celanese rutschten um 21,5 Prozent ab. Der Chemie- und Kunststoffhersteller hatte aufgrund schwacher Nachfrage in den Bereichen Automobil, Farben und Industrie einen Quartalsverlust berichtet. Arista Networks - am Vortag noch sehr fest - gaben 6,4 Prozent nach. Das Cloud-Networking-Unternehmen hatte einen Quartalsgewinn und -umsatz über den Erwartungen berichtet. Das Online-Dating-Unternehmen Bumble (-30,3%) sorgte mit einer schwachen Gewinnprognose für Enttäuschung. Nikola brachen um 39,1 Prozent ein. Der Hersteller von Elektro-Lkw hat Insolvenz angemeldet und Pläne zur Abwicklung eingereicht.

US-ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,27         -3,4        4,31        3,2 
5 Jahre                  4,37         -3,7        4,40       -1,3 
7 Jahre                  4,46         -2,1        4,48       -2,4 
10 Jahre                 4,54         -1,6        4,55       -3,4 
30 Jahre                 4,77         -0,5        4,77       -1,0 
 

Am Anleihemarkt gaben die Renditen nach den deutlichen Vortagesaufschlägen etwas nach, wobei sich die Abwärtsbewegung in Reaktion auf das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung etwas verstärkt hatte. Das Protokoll brachte zumindest kein weiteres Störfeuer für die bereits zurückgeschraubten Zinssenkungserwartungen des Marktes.

DEVISEN

 
DEVISEN          zuletzt        +/- %      00:00  Mi, 9:15 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0432        +0,1%     1,0425        1,0454   +0,7% 
EUR/JPY           156,67        -0,7%     157,84        158,61   -3,8% 
EUR/GBP           0,8280        -0,1%     0,8285        0,8286   +0,1% 
GBP/USD           1,2599        +0,1%     1,2584        1,2619   +0,7% 
USD/JPY           150,17        -0,8%     151,40        151,72   -4,5% 
USD/KRW         1.437,83        -0,2%   1.440,98      1.438,49   -2,6% 
USD/CNY           7,1649        -0,0%     7,1675        7,1735   -0,6% 
USD/CNH           7,2675        -0,2%     7,2816        7,2851   +2,0% 
USD/HKD           7,7782        +0,0%     7,7774        7,7740   +0,1% 
AUD/USD           0,6369        +0,4%     0,6346        0,6363   +2,9% 
NZD/USD           0,5724        +0,3%     0,5705        0,5724   +2,3% 
Bitcoin 
BTC/USD        96.902,25        +0,4%  96.538,45     95.704,50   +2,4% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar erholte sich zum Euro weiter. Der Dollarindex stieg leicht um 0,1 Prozent, der Euro fiel auf knapp über 1,04 Dollar zurück. Dem Euro setzten die jüngsten Zolldrohungen von US-Präsident Trump zu, während zugleich der Dollar in dieser Gemengelage von seinem Ruf als sicherer Hafen profitiere, hieß es.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          71,95        72,25      -0,4%         -0,30   +1,0% 
Brent/ICE          75,92        76,04      -0,2%         -0,12   +2,0% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise stiegen um bis zu 0,6 Prozent. Das Plus sei unter anderem Sorgen über die Ölversorgung aus Kasachstan geschuldet nach einem Drohnenangriff auf eine große Pumpstation im Süden Russlands, hieß es. Stützend wirkte auch ein Kälteeinbruch in weiten Teilen der USA, bei gleichzeitigen Prognosen frostiger Temperaturen bis Anfang März.

METALLE

METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.945,10     2.933,35      +0,4%        +11,75  +12,2% 
Silber (Spot)      32,86        32,73      +0,4%         +0,13  +13,8% 
Platin (Spot)     978,20       974,88      +0,3%         +3,33   +7,9% 
Kupfer-Future       4,59         4,56      +0,5%         +0,02  +13,9% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Das Gold verteidigte die Gewinne vom Vortag. Der Preis für die Feinunze notierte wenig verändert bei 2.936 Dollar.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++

PEOPLE'S BANK OF CHINA (PBOC)

Die chinesische Notenbank (PBoC) hat ihren Referenzzins für Bankkredite (LPR) an Unternehmen und Haushalte den vierten Monat in Folge unverändert belassen. Wie die People's Bank of China (PBoC) mitteilte, bleiben der einjährige Referenz-Zinssatz (Loan Prime Rate - LPR) bei 3,1 Prozent und der fünfjährige LPR bei 3,6 Prozent. Die Loan Prime Rate ist einer der Leitzinsen der PBoC. Sie hatte den Referenzzins, der den Banken als Vorgabe für ihre Ausleihesätze dient, im August 2019 reformiert. Auch wenn Ökonomen mit einer Zinspause gerechnet hatten, gehen sie weiterhin davon aus, dass Peking im Laufe des Jahres die Zinsen senken wird, um die schleppende Inlandsnachfrage anzukurbeln.

LENOVO

hat seinen Gewinn im dritten Geschäftsquartal mehr als verdoppelt. Mit 693 Millionen US-Dollar übertraf der Nettogewinn in den drei Monaten, die im Dezember endeten, zudem die auf 381,7 Millionen Dollar lautende Factset-Konsensschätzung. Das Ergebnis wurde durch eine einmalige Steuergutschrift in Höhe von 282 Millionen Dollar begünstigt. Lenovo erntete aber auch die Früchte seiner Wette auf Künstliche Intelligenz (KI). Der Umsatz wuchs um 20 Prozent auf 18,80 Milliarden Dollar und übertraf damit ebenfalls die Analystenerwartungen.

=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/err/cln

(END) Dow Jones Newswires

February 20, 2025 01:42 ET (06:42 GMT)

zur Übersicht mit allen Meldungen

ein Service von
DOW JONES

Copyright © 2025 Tradegate Exchange GmbH
Bitte beachten Sie das Regelwerk

DAX®, MDAX®, TecDAX® und SDAX® sind eingetragene Markenzeichen der ISS STOXX Index GmbH
EURO STOXX®-Werte bezeichnet Werte der Marke „EURO STOXX“ der STOXX Limited und/oder ihrer Lizenzgeber
TRADEGATE® ist eine eingetragene Marke der Tradegate AG

Kurse in EUR; Fremdwährungsanleihen in der jeweiligen Währung
Zeitangaben in CET (UTC+1)