KONJUNKTUR IM BLICK/Destatis macht das vierte Quartal fast voll
31.01.2025 / 15:10 Uhr
Von Hans Bentzien
DOW JONES (Dow Jones)--Das Gesamtergebnis ist bekannt - nun lasst uns die Details sehen. Nachdem das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtet hat, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal um revidiert 0,2 (vorläufig: 0,1) Prozent gesunken ist, liefert es in der Folgewoche Sektordaten für November und Dezember, die das Bild abrunden. Außerdem kommen die stets stark beachteten Arbeitsmarktdaten aus den USA sowie Inflationszahlen für den Euroraum, und die Bank of England macht ihre Zinsentscheidung bekannt.
Deutsche Produktion sinkt im Dezember
Um mit der wichtigsten Zahl zu beginnen: Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands dürfte im Dezember gesunken haben. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass der Output von verarbeitendem Gewerbe, Bau- und Energiewirtschaft gegenüber dem Vormonat um 0,9 Prozent gefallen ist, nachdem er im November um 1,5 Prozent gestiegen war und im Durchschnitt der Monate Oktober/November um 0,2 Prozent unter dem Durchschnitt des dritten Quartals lag. Destatis veröffentlicht die Daten am Freitag (8.00 Uhr).
Deutscher Auftragseingang steigt im Dezember
Erste Rückschlüsse auf die Produktionsentwicklung werden die Zahlen zum Umsatz im verarbeitenden Gewerbe liefern, die bereits am Donnerstag (8.00 Uhr) kommen, zusammen mit denen zum Auftragseingang der Industrie. Dieser dürfte im Dezember um 2,0 Prozent gestiegen sein, nachdem er im November um satte 5,4 Prozent eingebrochen waren.
Deutsche Exporte sinken im Dezember
Ebenfalls am Freitag (8.00 Uhr) kommen Außenhandelszahlen für Dezember. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass die Ausfuhren gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent gesunken sind, nachdem sie im November um 2,1 Prozent gestiegen waren. Für die saisonbereinigte Handelsbilanz wird ein Überschuss von 16,8 (November: 19,7) Milliarden Euro prognostiziert.
Euroraum-Inflationsdruck stagniert im Januar
Der Inflationsdruck im Euroraum dürfte im Januar im Großen und Ganzen stabil geblieben sein. Volkswirte erwarten, dass die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent gesunken sind und um 2,4 (Dezember: 2,4) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats lagen. Im Mittelpunkt des Interesses stehen die Dienstleistungspreise, bei denen es zu Jahresbeginn regelmäßig zu Anhebungen kommt.
Offizielle der Europäischen Zentralbank (EZB) haben wiederholt betont, dass der von ihnen erwartete Rückgang der Inflationsrate auf 2 Prozent in diesem Jahr einen Rückgang der Dienstleistungspreisinflation (Dezember: 4,0 Prozent) voraussetzt. Die Daten kommen am Montag (11.00 Uhr).
US-Beschäftigtenzahl wächst um 170.000
Das Beschäftigungswachstum in den USA dürfte sich im Januar abgeschwächt haben. Volkswirte erwarten laut Factset-Konsens, dass die Zahl der Stellen außerhalb der Landwirtschaft um 170.000 zugenommen hat, nachdem im November ein überraschend starkes Plus von 256.000 verzeichnet worden war. Für die Arbeitslosenquote werden 4,1 (4,1) Prozent erwartet und für die Stundenlöhne ein monatlicher Zuwachs von 0,3 (0,3) Prozent und eine jährliche Steigerung von 3,8 (3,9) Prozent. Das Arbeitsministerium veröffentlicht die Daten am Freitag (14.30 Uhr).
Darauf hinführende Veröffentlichungen sind die Beschäftigtenzahlen des Datenanbieters ADP (Mittwoch, 14.15 Uhr), sowie die Job-Komponenten der ISM-Indizes des verarbeitenden (Montag, 16.00 Uhr) und nicht-verarbeitenden Gewerbes (Mittwoch, 16.00 Uhr).
Bank of England senkt Leitzins
Es gilt als ausgemachte Sache, dass die Bank of England (BoE) bei der ersten Sitzung dieses Jahres den Leitzins um 25 Basispunkte auf 4,50 Prozent senken wird. Aber die nächsten Schritte der Notenbank sind weniger klar. Bei der Sitzung im Dezember hatte der BoE-Rat mit sechs zu drei Stimmen für eine Beibehaltung des Leitzinses votiert, da die Inflation im Dienstleistungssektor nicht nachließ. Drei Ratsmitglieder stimmten damals für eine Zinssenkung.
Die anhaltende Inflation in Großbritannien hat bereits zu Befürchtungen geführt, dass die Notenbank die Zinssätze länger hoch halten könnte, was diejenigen, die hohe Schulden haben, und die Inhaber von Hypothekenkrediten, die nach dem Auslaufen ihrer Festzinsvereinbarungen auf teurere Angebote umsteigen, unter Druck setzen würde. Die Zinsentscheidung wird am Donnerstag (13.00 Uhr) veröffentlicht.
Mitarbeit: Andreas Plecko
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
DJG/hab/apo
(END) Dow Jones Newswires
January 31, 2025 09:09 ET (14:09 GMT)
Bitte beachten Sie das Regelwerk
DAX®, MDAX®, TecDAX® und SDAX® sind eingetragene Markenzeichen der ISS STOXX Index GmbH
EURO STOXX®-Werte bezeichnet Werte der Marke „EURO STOXX“ der STOXX Limited und/oder ihrer Lizenzgeber
TRADEGATE® ist eine eingetragene Marke der Tradegate AG
Kurse in EUR; Fremdwährungsanleihen in der jeweiligen Währung
Zeitangaben in CET (UTC+1)
Kurssuche
Kursliste ETPs
(umfasst ETFs, ETNs und ETCs)
8:00 bis 22:00 Uhr
Top 5 Umsatz
Letzte Aktualisierung:
31.01.2025 @ 17:56:17