MÄRKTE USA/US-Inflationsdaten festigen Erwartungen an Fed-Zinssenkung
11.12.2024 / 22:21 Uhr
DOW JONES--Wie erwartet ausgefallene US-Inflationsdaten haben zur Wochenmitte die Erwartungen an der Wall Street für eine weitere Zinssenkung der US-Notenbank in der kommenden Woche verfestigt. In der Folge legten vor allem die technologielastigen Nasdaq-Indizes zu, die neue Allzeithoch markierten. Der Nasdaq-Composite stieg dabei erstmals über die Marke von 20.000 Punkten. Im Technologie-Sektor stachen die Aktien von Alphabet (+5,5%) und Apple (-0,5%) hervor, die jeweils neue Allzeithochs erreichten. Gleiches galt für Tesla (+5,9%).
Der Inflationsdruck in den USA hat im November zwar moderat zugenommen, doch stiegen die Verbraucherpreise sowohl auf Monats- wie auch Jahressicht so wie vorausgesagt. Anleger dürften die Daten als Bestätigung sehen, dass die US-Notenbank in der kommenden Woche die Zinsen senken wird, hieß es. Dies wurde am Zinsterminmarkt mit einer Wahrscheinlichkeit von 96 Prozent eingepreist, zuvor hatte dieser Wert unter 90 Prozent gelegen.
Der Dow-Jones-Index verlor 0,2 Prozent auf 44.149 Punkte, belastet vom deutlichen Minus bei Unitedhealth. Für den S&P-500 und den Nasdaq-Composite ging es um 0,8 bzw. 1,8 Prozent nach oben. Nach ersten Zählungen gab es an der Nyse 1.598 (Dienstag: 1.049) Kursgewinner und 1.205 (1.728) -verlierer. Unverändert schlossen 62 (79) Titel.
"Die Inflationsdaten entsprachen den Erwartungen und geben der Fed grünes Licht für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte bei der Sitzung im Dezember" sagte Chefmarktstratege Skyler Weinand von Regan Capital. "Die jüngsten Wirtschaftsdaten zu Inflation und Arbeitsplätzen ebnen den Weg für die Fed, die Zinsen 2025 drei- oder viermal zu senken, aber wahrscheinlich nicht mehr", ergänzte der Teilnehmer.
Am Rentenmarkt drehten die Renditen mit der nun als fast sicher eingepreisten Zinssenkungswahrscheinlichkeit kurzzeitig ins Minus, legten aber schließlich zu. Obwohl der Verbraucherpreisindex immer noch über dem Ziel der Fed liegt, sehen Analysten Anzeichen für eine Verlangsamung der Inflation, vor allem bei den Wohnkosten. Während eine Zinssenkung in der kommenden Woche fast vollständig eingepreist ist, wird für den Januar überwiegend von einer Zinssenkungspause ausgegangen.
Der US-Dollar kam mit den Zinsspekulationen von seinem zuvor gesehenen Zweiwochenhoch etwas zurück, erholte sich aber wieder. Der Dollar-Index stieg um 0,3 Prozent. Der Dollar dürfte gegenüber dem Euro stark bleiben, da die Fed einen härteren Kampf gegen die Inflation führt als die EZB, so George Saravelos von der Deutschen Bank. Er geht davon aus, dass die Fed die Zinsen nächste Woche senken wird und dann "eine sehr lange Pause einlegt". Von der EZB hingegen wird erwartet, dass sie die Lockerung fortsetzt. Der Euro rutschte unter die Marke von 1,05 Dollar.
Der Goldpreis legte mit den geopolitischen Bedenken und der Hoffnung auf eine weitere Zinssenkung zu. Die Feinunze stieg um 0,9 Prozent auf 2.717 Dollar.
Die Ölpreise legten zu, nachdem die US-Rohöllagerdaten die dritte Woche in Folge gefallen waren. Teilnehmer verwiesen auch auf Optimismus in Bezug auf die Konjunkturmaßnahmen in China sowie die Erwartung, dass die Fed nächste Woche die Zinsen senken wird. Dagegen hat die Opec ihre Prognose für das Wachstum der Ölnachfrage den fünften Monat in Folge gesenkt. Die Notierungen für Brent und WTI gewannen bis zu 2,5 Prozent.
Unitedhealth schwach - Mondelez dämpft Erwartungen für Hershey-Gebot
Die Unitedhealth-Aktie verlor 5,6 Prozent. Wie das Wall Street Journal berichtete, könnte parteiübergreifend ein neuer Vorstoß unternommen werden, um Krankenversicherer und Unternehmen, die verschreibungspflichtige Leistungen verwalten, voneinander zu trennen.
Mondelez (+2,2%) hat Spekulationen über ein mögliches Übernahmeangebot für den Süßwarenhersteller Hershey (-5,4%) mit der Begründung gedämpft, man konzentriere sich auf Aktienrückkäufe und kleinere Transaktionen. Mondelez teilte mit, dass der Board eine neue Ermächtigung zum Rückkauf von Aktien im Wert von 9 Milliarden Dollar genehmigt habe. Bloomberg hatte Anfang der Woche berichtet, dass Mondelez wegen einer möglichen Übernahme an Hershey herangetreten sei.
General Motors (-1,3%) zieht einen Schlussstrich unter sein Cruise-Robotaxi-Programm. Vorrang soll nun die Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen haben.
Walgreens Boots Alliance soll laut dem Wall Street Journal in Gesprächen über einen Verkauf an den Finanzinvestor Sycamore Partners sein, wodurch die Aktie der Apothekenkette von der Börse verschwände. Dies hatte den Kurs am Vortag nach oben getrieben, nun gaben Walgreens um 5,6 Prozent nach.
Die US-Supermarktkette Albertsons (-1,5%) sagte ihre geplante Übernahme durch Kroger (+1,0%) ab und verklagte den Konkurrenten, weil dieser nicht genug getan habe, um die behördliche Genehmigung für den 20-Milliarden-Dollar-Deal zu erhalten - einen Tag, nachdem ein Bundesgericht die Transaktion blockiert hatte.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 44.148,56 -0,2% -99,27 +17,1% S&P-500 6.084,19 +0,8% 49,28 +27,6% Nasdaq-Comp. 20.034,89 +1,8% 347,65 +33,5% Nasdaq-100 21.763,98 +1,9% 395,80 +29,4% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,16 +2,1 4,14 -26,2 5 Jahre 4,14 +4,2 4,09 13,6 7 Jahre 4,20 +4,0 4,16 23,2 10 Jahre 4,27 +5,1 4,22 39,2 30 Jahre 4,48 +6,7 4,41 50,9 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 9:39 Di, 17:03 % YTD EUR/USD 1,0494 -0,3% 1,0510 1,0507 -5,0% EUR/JPY 160,12 +0,1% 159,30 159,82 +2,9% EUR/CHF 0,9282 -0,1% 0,9291 0,9270 +0,0% EUR/GBP 0,8232 -0,1% 0,8241 0,8245 -5,1% USD/JPY 152,59 +0,4% 151,53 152,12 +8,3% GBP/USD 1,2747 -0,2% 1,2753 1,2745 +0,2% USD/CNH (Offshore) 7,2809 +0,3% 7,2768 7,2636 +2,2% Bitcoin BTC/USD 101.333,80 +4,5% 98.223,80 96.036,05 +132,7% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 70,31 68,59 +2,5% +1,72 +0,5% Brent/ICE 73,59 72,19 +1,9% +1,40 -0,5% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 44,72 45,67 -2,1% -0,95 +18,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.716,92 2.694,00 +0,9% +22,92 +31,7% Silber (Spot) 31,88 31,92 -0,1% -0,04 +34,1% Platin (Spot) 938,30 945,00 -0,7% -6,70 -5,4% Kupfer-Future 4,22 4,22 -0,2% -0,01 +6,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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December 11, 2024 16:20 ET (21:20 GMT)
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