MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

27.11.2024 / 07:33 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

DONNERSTAG: In den USA bleiben die Börsen wegen des Feiertages Thanksgiving geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Die Vertreter der US-Notenbank haben auf ihrer jüngsten Sitzung die Möglichkeit erörtert, die Zinssenkungen zu verlangsamen oder auszusetzen, falls die Fortschritte bei der Senkung der Inflation ins Stocken geraten. Die Beamten vertraten die Ansicht, dass es, wenn sich die Wirtschaft entsprechend ihren Erwartungen entwickele und die Inflation weiterhin stetig zurückgehe, wahrscheinlich angemessen wäre, sich allmählich in Richtung einer neutraleren Zinsfestlegung zu bewegen, wie aus dem Protokoll für die Sitzung am 6. und 7. November hervorgeht. In der Zusammenfassung der Sitzung heißt es zudem, dass alle 19 an den Beratungen teilgenommenen Vertreter der Entscheidung zustimmten, den kurzfristigen Leitzins der Fed um einen Viertelprozentpunkt zu senken. Dies folgte auf eine größere Senkung um einen halben Prozentpunkt im September. Einige Entscheidungsträger waren der Ansicht, dass die Risiken einer ausgeprägteren Abschwächung auf dem Arbeitsmarkt oder der Wirtschaft seit der September-Sitzung abgenommen hätten. Und viele von ihnen wiesen auf die größere Unsicherheit darüber hin, wo genau die Zinssätze für eine Wirtschaft festgelegt werden sollten, die weder Konjunkturimpulse noch geldpolitische Zurückhaltung erfordere. Diese Erwägungen, so heißt es im Sitzungsprotokoll weiter, machten eine allmähliche Verringerung der geldpolitischen Zurückhaltung angemessen. Aus dem Protokoll geht auch hervor, dass die Beamten weiterhin zuversichtlich seien, dass die Inflation zu ihrem 2-Prozentziel zurückkehren werde, da die Preise für Waren und Dienstleistungen (ohne Wohnungsbau) auf ein Niveau steigen würden, das mit dem Ziel der Fed übereinstimme.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

08:00 GB/Easyjet plc, Jahresergebnis

11:00 LU/Adler Group SA, HV

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- FR 
    08:45 Verbrauchervertrauen November 
          PROGNOSE: k.A. 
          zuvor:    94 
- DE 
    10:30 GfK-Konsumklimaindikator November 
          PROGNOSE: -19,0 Punkte 
          zuvor:    -18,3 Punkte 
- US 
    14:30 Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter Oktober 
          PROGNOSE: +0,5% gg Vm 
          zuvor:    -0,7% gg Vm 
 
    14:30 BIP (2. Veröffentlichung) 3Q 
          annualisiert 
          PROGNOSE:     +2,8% gg Vq 
          1. Veröff.:   +2,8% gg Vq 
          2. Quartal:   +3,0% gg Vq 
          BIP-Deflator 
          PROGNOSE:     +1,8% gg Vq 
          1. Veröff.:   +1,8% gg Vq 
          2. Quartal:   +2,5% gg Vq 
 
    14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) 
          PROGNOSE: 215.000 
          zuvor:    213.000 
 
    15:45 Index Einkaufsmanager Chicago November 
          PROGNOSE: 44,7 
          zuvor:    41,6 
 
    16:00 Persönliche Ausgaben und Einkommen Oktober 
          Ausgaben / Einkommen 
          PROGNOSE: +0,4% gg Vm/+0,3% gg Vm 
          zuvor:    +0,5% gg Vm/+0,3% gg Vm 
          PCE-Preisindex / Gesamtrate 
          PROGNOSE: +0,2% gg Vm/+2,3% gg Vj 
          zuvor:    +0,2% gg Vm/+2,1% gg Vj 
          PCE-Preisindex / Kernrate 
          PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+2,8% gg Vj 
          zuvor:    +0,3% gg Vm/+2,7% gg Vj 
 
    16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen 
          Energy Information Administration (EIA) 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               19.332,00  -0,2% 
E-Mini-Future S&P-500     6.038,25     0% 
E-Mini-Future Nsdq-100   20.970,25  -0,1% 
Nikkei-225               38.072,66  -1,0% 
Schanghai-Composite       3.280,07  +0,6% 
Hang-Seng-Index          19.284,02  +0,7% 
                        +/-  Ticks 
Bund -Future                134,01    +12 
 
Dienstag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            19.295,98      -0,6% 
DAX-Future     19.371,00      -0,3% 
XDAX           19.323,55      -0,3% 
MDAX           26.210,76      -1,0% 
TecDAX          3.402,82      -0,1% 
EuroStoxx50     4.761,99      -0,8% 
Stoxx50         4.291,52      -0,4% 
Dow-Jones      44.860,31      +0,3% 
S&P-500-Index   6.021,63      +0,6% 
Nasdaq-Comp.   19.174,30      +0,6% 
EUREX            zuletzt    +/- Ticks 
Bund-Future     133,89%         +21 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit einer wenig veränderten Eröffnung an den europäischen Aktienmärkten rechnen Marktteilnehmer für die Sitzung am Mittwoch. Der DAX wird vorbörslich mit 19.295 Punkten auf dem Schlussstand vom Dienstag errechnet. Damit bleibt der DAX in der engen Range zwischen knapp 19.000 und knapp 19.500 Punkten. "Die Chancen sollten aber auf der Oberseite liegen", so ein Marktteilnehmer. Er verweist auf die fallenden Renditen mit der Zinsspekulation vor der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) in der übernächsten Woche. In den USA hat das Fed-Protokoll zwar auf eine uneinheitliche Meinung zur Geldpolitik hingewiesen. Das war aber am Markt zuletzt erwartet worden.

Rückblick: Unter Druck standen mit den Sorgen vor einem Handelskrieg vor allem Automobiltitel, aber auch Aktien europäischer Getränkehersteller. Dagegen hielten sich die Titel der Telekommunikationsbranche und des Versicherungssektors weiterhin relativ gut. Belastet wurde die Stimmung von Aussagen des zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump. Er will mit Amtsantritt Zölle auf alle Waren aus Kanada, Mexiko und China verhängen. Im Automobilsektor fielen Stellantis um 4,8 Prozent, VW um 2,4 Prozent und Daimler Truck um 6 Prozent. Unter den Getränkeherstellern gaben Anheuser-Busch Inbev, Heineken, Campari und Carlsberg bis zu 2,6 Prozent ab. Roche (-1,8%) hatte mit einem neuartigen Lungenkrebsmedikament einen Rückschlag erlitten. Daneben hatte Roche die Übernahme von Poseida Therapeutics einschließlich der Zelltherapie-Kandidaten bekannt gegeben. Inklusive Meilensteinzahlungen könnte sich der Gesamtwert der Transaktion auf bis zu 1,5 Milliarden Dollar belaufen.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Leichter - Während Autowerte litten, setzten Anleger auf die altbekannten Favoriten: Im DAX stiegen Rheinmetall um 1,4 Prozent und markierten wieder Allzeithochs. Deutsche Telekom gewannen mit ihrer günstigen Wettbwerbsposition in den USA 0,7 Prozent, damit notierten sie auf dem höchsten Stand seit dem Platzen der Technologie-Blase Anfang der 2000er Jahre. Munich Re schlossen 0,4 Prozent fester. Bayer wiederum fielen um 5,2 Prozent und lagen auf dem tiefsten Stand seit etwa 20 Jahren. Mit dem Fall unter die Unterstützung von 20 Euro hatte die Abwärtsdynamik zugenommen. MTU profitierten dagegen mit einem Plus von 1,9 Prozent von einer Kaufempfehlung durch die UBS. MDAX und SDAX zeigten sich deutlich schwächer: Solange die Inlandskonjunktur nicht anziehe, werde sich das auch nicht grundlegend ändern, meinte ein Händler. Salzgitter fielen um 2,8 Prozent, Hugo Boss um 4 Prozent und Tui um 3,5 Prozent.

XETRA-NACHBÖRSE

Kion wurden bei Lang & Schwarz 1,7 Prozent fester gehandelt nach einer Empfehlung durch einen Börsenbrief oder Analysten. Daimler Truck wurden dagegen 0,4 Prozent niedriger getaxt. Eine Grund konnte der Teilnehmer nicht nennen. Standard & Poor's hatte die Bonitätseinstufung bestätigt. Der Händler räumte ein, dass die Nachricht kaum zu der Kursbewegung passte.

USA - AKTIEN

Freundlich - Dow-Jones-Index und S&P-500 markierten weitere Rekordhochs. Höhere Aufschläge beim Dow verhinderten die kräftigen Abgaben bei Amgen (-4,8%). Die Pharmagesellschaft hatte mit Daten zu einem Abnehmmittel enttäuscht. Der Hoffnung auf steigende Unternehmensgewinne mit Amtsantritt des designierten US-Präsidenten Trump konnte auch dessen Ankündigung auf US-Zölle gegen Importe aus China, Mexiko und Kanada nichts anhaben. Die Bestätigung eines Waffenstillstands zwischen Israel und der Hisbollah stützte den Markt. Zur leicht positiven Stimmung passte auch das positive US-Verbrauchervertrauen. Klar sei, dass der Großteil der Auto-Hersteller unter den Zöllen gegen Mexiko angesichts der dortigen Produktionskapazitäten leiden werde, hieß es. Ford verloren 2,6 Prozent, GM sogar 9 Prozent. Tesla ist einer der am wenigsten betroffenen Autohersteller, da der Konzern seine gesamten nordamerikanischen Werke in den USA angesiedelt hat. Tesla hielten sich mit minus 0,1 Prozent wacker. Auch Rivian Automotive verloren mit 0,4 Prozent eher mäßig. Der E-Autohersteller bekommt frische Kredite von der Regierung.

USA - ANLEIHEN

US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,26         -2,5        4,28      -16,4 
5 Jahre                  4,19         +0,9        4,18       18,9 
7 Jahre                  4,23         +3,2        4,20       26,5 
10 Jahre                 4,30         +2,3        4,28       41,8 
30 Jahre                 4,47         +0,2        4,47       50,0 
 

Mit den Zollankündigungen droht den USA mittelfristig eine höhere Inflation, was in höheren Leitzinsen münden könnte. Daher erholten sich die Renditen leicht von ihrem Vortagesabsturz. Auch das positive Verbrauchervertrauen stand nicht für fallende Leitzinsen. Zu den gestiegenen Renditen passte auch das Sitzungsprotokoll der Fed. Die Fed-Vertreter hatten die Möglichkeit erörtert, die Zinssenkungen zu verlangsamen oder auszusetzen.

+++++ DEVISENMARKT +++++

DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Di, 17:25 Uhr    % YTD 
EUR/USD           1,0485        -0,0%     1,0488         1,0473    -5,1% 
EUR/JPY           159,61        -0,6%     160,53         160,87    +2,6% 
EUR/CHF           0,9284        -0,2%     0,9301         0,9300    +0,1% 
EUR/GBP           0,8337        -0,1%     0,8344         0,8345    -3,9% 
USD/JPY           152,15        -0,6%     153,07         153,61    +8,0% 
GBP/USD           1,2577        +0,1%     1,2569         1,2549    -1,2% 
USD/CNH           7,2659        +0,1%     7,2582         7,2621    +2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD        93.267,75        +1,6%  91.772,15      93.823,95  +114,2% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar erholte sich wie die Rentenrenditen etwas von den Vortagesverlusten. Der Dollarindex stieg um 0,2 Prozent.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          68,78        68,77      +0,0%          +0,01    -1,7% 
Brent/ICE          72,86        72,81      +0,1%          +0,05    -2,5% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise gaben nach dem Preisverfall des Vortages weiter nach (-0,5%). Die Bestätigung einer Waffenstillstandsvereinbarung zwischen Israel und der Hisbollah linderte Versorgungsängste. Der Fokus liege darauf, was die Opec+ bei ihrem Treffen am 1. Dezember bezüglich ihrer Produktionskürzungen unternehmen werde, urteilte Marktstratege Scott Shelton von TP ICAP.

METALLE

METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)     2.644,31     2.633,04      +0,4%         +11,27   +28,2% 
Silber (Spot)      30,63        30,48      +0,5%          +0,15   +28,8% 
Platin (Spot)     932,16       927,00      +0,6%          +5,16    -6,0% 
Kupfer-Future       4,08         4,05      +0,7%          +0,03    +3,2% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis (+0,1%) stabilisierte sich nach seiner Talfahrt zum Wochenstart. Gestiegene Marktzinsen und der etwas festere Greenback verhinderten eine deutliche Erholung des Edelmetalls. Auch die Hoffnung auf eine Entspannung im Nahostkrieg spreche gegen Gold, hieß es.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

NAHOSTKRIEG

Israel hat nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu einen Waffenstillstand mit der Hisbollah akzeptiert. Die nun geschlossene Vereinbarung soll die seit mehr als einem Jahr andauernden Kämpfe mit der libanesischen Miliz beenden.

US-GELDPOLITIK

Die Vertreter der US-Notenbank haben auf ihrer jüngsten Sitzung die Möglichkeit erörtert, die Zinssenkungen zu verlangsamen oder auszusetzen, falls die Fortschritte bei der Senkung der Inflation ins Stocken geraten. Die Beamten vertraten die Ansicht, dass es, wenn sich die Wirtschaft entsprechend ihren Erwartungen entwickele und die Inflation weiterhin stetig zurückgehe, wahrscheinlich angemessen wäre, sich allmählich in Richtung einer neutraleren Zinsfestlegung zu bewegen, wie aus dem Protokoll für die Sitzung am 6. und 7. November hervorgeht.

KONJUNKTUR CHINA

Chinas Industriegewinne haben sich im Oktober dank der Stimulusmaßnahmen etwas erholt. Die Industriegewinne fielen im Oktober um 10,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr, verglichen mit einem Rückgang von 27,1 Prozent im September, teilte das Nationale Amt für Statistik mit.

GELDPOLITIK NEUSEELAND

Die neuseeländische Zentralbank (RBNZ) hat ihre Zinssenkungen fortgesetzt. Der Leitzins wurde zum zweiten Mal in Folge um 50 Basispunkte gesenkt. Der Leitzins liegt jetzt bei 4,25 Prozent.

AROUNDTOWN

hat in den ersten neun Monaten sein bereinigtes EBITDA leicht erhöht und bekräftigt den Ausblick für 2024 am oberen Ende der im Sommer erhöhten Prognose. Der FFO 1, eine in der Immobilienwirtschaft gängige Kennziffer für die operative Ertragskraft, soll 2024 am oberen Ende der Bandbreite von 290 Millionen bis 320 Millionen Euro liegen. Für die den ersten neun Monate wurden folgende Eckdaten bekannt gegeben (Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis, FFO je Aktie in Euro, Bilanzierung nach IFRS):

.                                BERICHTET 
9MON 2024                       9M24  ggVj    9M23 
Umsatz                         1.158   -4%   1.210 
EBITDA bereinigt                 758   +1%     748 
Ergebnis nach Steuern/Dritten   -154    --  -1.370 
Ergebnis je Aktie unverwässert -0,21    --   -1,02 
FFO I                          235,6   -8%   255,4 
FFO I je Aktie                  0,22   -4%    0,23 
 

DAIMLER TRUCK

Standard & Poor's (S&P) hat die Bonitätseinstufung von Daimler Truck trotz der jüngsten Prognosesenkung durch den Konzern und des sich eintrübenden Umfelds bestätigt. Das Rating steht weiterhin bei "A-" mit einem stabilen Ausblick.

STELLANTIS

baut seine Produktion in Großbritannien um. Der Konzern will die Aktivitäten seines Werks in Luton bei London an den Standort Ellesmere Port bei Liverpool verlegen. Betroffen sind davon 1.123 Mitarbeiter.

HP

blickt auf ein durchwachsenes viertes Quartal zurück. Zugleich prognostizierte der Hersteller von Computerzubehör ein düsteres Geschäftsjahr 2025.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/flf/ros

(END) Dow Jones Newswires

November 27, 2024 01:32 ET (06:32 GMT)

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