MÄRKTE USA/Wall Street legt nach Inflationsdaten leicht zu

14.08.2024 / 22:17 Uhr

NEW YORK (Dow Jones)--Die im Rahmen der Prognosen ausgefallenen US-Verbraucherpreise haben an der Wall Street zur Wochenmitte für eine leicht positive Reaktion gesorgt. Die Inflationsrate lag im Juli zwar auf dem tiefsten Stand seit März 2021, die Daten lieferten jedoch keine positive Überraschung, wie noch die Erzeugerpreise am Vortag. Mit einer solchen hatten allerdings die Investoren gerechnet. Gleichwohl sprechen die Daten für eine Zinssenkung der US-Notenbank im September. Laut CME FedWatch Tool wird aktuell die Wahrscheinlichkeit einer Senkung um 50 Basispunkte mit 41,5 Prozent eingepreist.

Der Dow-Jones-Index erhöhte sich um 0,6 Prozent auf 40.008 Punkte. Der S&P-500 stieg um 0,4 Prozent. Der Nasdaq-Composite holte zwischenzeitliche leichte Verluste wieder auf und schloss wenig verändert. Dabei standen sich nach ersten Angaben 1.581 (Dienstag: 2.275) Kursgewinner und 1.224 (554) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 60 (58) Titel.

Auch wenn eine positive Überraschung ausgeblieben ist, zeigten sich Marktakteure erleichtert, dass sich eine Überraschung auf der Oberseite ebenfalls nicht eingestellt hat. "Eine Überraschung nach oben wäre das am meisten Besorgnis auslösende Ergebnis gewesen, da dies die Fed in eine sehr unangenehme Lage brächte. Eine hohe Inflation bei einer sich verlangsamenden Wirtschaft könnte weitere Risikoaversion und eine Flucht in sichere Anlagen auslösen. In diesem Fall dürften Anleihen jedoch wahrscheinlich nicht zu den Gewinnern gehören", merkte Renten-Stratege Benjamin Schroeder von der ING an.

Risikoaversion dürfte sich erst breit machen, sollte der Nahostkrieg militärisch eskalieren. Israel und die USA bereiten sich weiter auf einen Angriff des Iran vor. Andererseits üben die USA Druck vor allem auf Israel aus, damit ein Waffenstillstand zwischen der Terrorgruppierung Hamas und Israel im Gazastreifen zustande kommt.

   Dollar nach US-Verbraucherpreisen wenig verändert 

Die US-Verbraucherpreise wie auch deren Kernrate lieferten kaum eine Überraschung gegenüber der Erwartung, was den Dollar kurzzeitig ansteigen ließ. Die Gewinne gab der Greenback im Anschluss aber wieder ab und zeigte sich schließlich wenig verändert. Die Daten lassen weiter auf eine Zinssenkung der Fed im September schließen, sagte ein Beobachter.

Am Rentenmarkt wurden mit den Daten zunächst allzu forsche Zinssenkungsfantasien, die die Erzeugerpreise am Vortag geschürt hatten, wieder etwas ausgepreist. Fallende Notierungen hievten die Renditen zunächst ins Plus, doch schließlich ging es für die Renditen über fast alle Laufzeiten hinweg leicht nach unten. Die Rendite zehnjähriger Papiere verlor 0,9 Basispunkte auf 3,83 Prozent. Die Daten sprächen nicht gegen Zinssenkungen im September, hieß es.

Die Ölpreise gaben den zweiten Handelstag in Folge nach, belastet von überraschend gestiegenen wöchentlichen US-Öllagerdaten. Dagegen hatten Analysten mit dem siebten Rückgang in Folge gerechnet. Die Notierungen für Brent und WTI fielen um bis zu 1,5 Prozent. Die Daten hätten wieder die Nachfrage-Sorgen bei den Marktakteuren geweckt, hieß es.

Der Goldpreis drehte ins Minus, nachdem er sich zuvor dem Rekordhoch bei 2.484 Dollar je Feinunze angenähert hatte. Das Edelmetall fiel um 0,7 Prozent auf 2.447 Dollar. Auch hier wichen Zinssenkungsspekulationen aus dem Markt, hieß es. Die Wahrscheinlichkeit einer "großen Senkung" sei nach den Daten gesunken. Unterstützung für den "sicheren Hafen" Gold könnte von den geopolitischen Spannungen im Nahen Osten kommen.

   Nvidia legen erneut zu 

Nvidia stiegen um weitere 1,6 Prozent, nachdem der Kurs am Vortag bereits mit den Zinssenkungsspekulationen um 6,5 Prozent zugelegt hatte. Berichte, wonach Huawei sich auf die Produktion eines KI-Chips vorbereitet, konnten dem Kurs nichts anhaben. Huawei könnte auf dem chinesischen Markt als Wettbewerber von Nvidia auftreten.

Im Halbleitersektor hat der US-Chipkonzern Intel im zweiten Quartal seine Beteiligung am Chipdesigner Arm Holdings verkauft. Das geht aus einer Mitteilung des Konzerns an die US-Börsenaufsicht SEC hervor. Anfang des Jahres hielt Intel noch rund 1,8 Millionen Arm-Aktien, zum Ende des Juni-Quartals waren es demnach keine mehr. Großinvestoren und Unternehmen mit bedeutenden Aktienbeständen sind verpflichtet, ihre Beteiligungen vierteljährlich zu aktualisieren. Der Intel-Kurs büßte 2,7 Prozent ein.

Für die Alphabet-Aktie ging es um 2,3 Prozent nach unten. Hintergrund war ein Medien-Bericht, wonach das US-Justizministerium eine Aufspaltung des Konzerns prüft. Alphabet hatte Anfang August einen Kartellrechtsstreit mit der US-Regierung verloren.

Die Aktien des Knabber- und Süßwarenanbieters Kellanova stiegen um 7,8 Prozent, nachdem das Unternehmen eine endgültige Vereinbarung zum Verkauf des gesamten Geschäfts an den Süßwarenhersteller Mars für 35,9 Milliarden Dollar getroffen hat. Die Vereinbarung stellt eine Prämie von etwa 33 Prozent zum 2. August 2024 dar. Kellanova wurde 2023 von Kellogg abgespalten.

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INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          40.008,39  +0,6%   242,75      +6,2% 
S&P-500        5.455,21  +0,4%    20,78     +14,4% 
Nasdaq-Comp.  17.192,60  +0,0%     4,99     +14,5% 
Nasdaq-100    19.022,68  +0,1%    16,24     +13,1% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,96         +2,8        3,93      -46,1 
5 Jahre                  3,68         +0,9        3,67      -32,2 
7 Jahre                  3,72         -0,2        3,73      -24,5 
10 Jahre                 3,83         -0,9        3,84       -4,7 
30 Jahre                 4,12         -3,7        4,16       15,1 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Mi, 8:35  Di, 17:24   % YTD 
EUR/USD                1,1013        +0,2%      1,0992     1,0955   -0,3% 
EUR/JPY                162,29        +0,5%      161,72     161,04   +4,3% 
EUR/CHF                0,9530        +0,3%      0,9509     0,9483   +2,7% 
EUR/GBP                0,8585        +0,5%      0,8568     0,8540   -1,0% 
USD/JPY                147,36        +0,3%      147,11     146,98   +4,6% 
GBP/USD                1,2827        -0,3%      1,2828     1,2828   +0,8% 
USD/CNH (Offshore)     7,1475        -0,0%      7,1477     7,1584   +0,3% 
Bitcoin 
BTC/USD             58.942,65        -3,5%   60.773,75  59.600,10  +35,4% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               77,18        78,35       -1,5%      -1,17   +8,2% 
Brent/ICE               79,87        80,69       -1,0%      -0,82   +6,0% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                38,9        39,37       -1,2%      -0,47  +21,0% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.446,86     2.465,09       -0,7%     -18,24  +18,6% 
Silber (Spot)           27,53        27,85       -1,2%      -0,33  +15,8% 
Platin (Spot)          926,41       941,00       -1,6%     -14,59   -6,6% 
Kupfer-Future            4,04         4,05       -0,3%      -0,01   +2,5% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.co

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August 14, 2024 16:16 ET (20:16 GMT)

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