MÄRKTE EUROPA/Autotitel rauf - Luxus schwach

15.04.2025 / 09:56 Uhr

DOW JONES--An den europäischen Aktienmärkten liegen die Kurse am Dienstag im Eröffnungsgeschäft weiter auf Erholungskurs. Der DAX steigt um 1,1 Prozent auf 21.179 Punkte - getrieben von den Autoaktien, deren Branchenindex um 2,5 Prozent steigt. Der Euro-Stoxx-50 legt lediglich um 0,5 Prozent auf 4.936 Punkte zu - gebremst von der Pariser Börse. Dort verliert der CAC-40 nach schwachen Geschäftszahlen von LVMH 0,4 Prozent, auch der SMI in der Schweiz startet knapp im Minus.

LVMH brechen um mehr als 8 Prozent ein. Der französische Luxusgüterhersteller hat noch schwächer als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen vorgelegt. "Man sieht bei LVMH nicht die erhofften Zeichen einer weltweiten Bodenbildung beim Luxus-Shopping", kommentiert ein Händler. Im Kernbereich Fashion & Leather fiel der Umsatz zum Vorjahr organisch um 5 Prozent, kein Unternehmensbereich konnte im ersten Quartal wachsen. Bei den Analysten hagelt es nun Kurszielsenkungen. In der Schweiz fallen Richemont um 2,3 Prozent, in Paris geben Kering 2,4 Prozent ab, Dior 6,7 Prozent und Hermes 1,6 Prozent. Der Schwäche entziehen können sich Puma, sie legen nach einer Kaufempfehlung von Berenberg gut 2 Prozent zu.

Gefragt sind die Autotitel: "Die Zölle bleiben das zentrale Thema an den Börsen", sagt Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners. US-Präsident Donald Trump hatte einige kurzfristige Ausnahmen von den 25-Prozent-Zöllen auf Fahrzeugimporte angekündigt. "Ich schaue nach Möglichkeiten um einigen der Autohersteller zu helfen", sagte er, ohne das näher auszuführen. Nach bereits starken Autotiteln in Asien ziehen Stellantis um 4,6 Prozent an, BMW um 3,8 Prozent und VW um 3,6 Prozent.

In Stockholm gewinnen Ercsson 6,7 Prozent. "Die Margenstärke überrascht", sagt ein Händler. Möglicherweise habe es viele Vorzieheffekte bei US-Kunden gegeben, die ihre Installationen noch vor Inkrafttreten der Strafzölle durchbringen wollten. Der Umsatz im ersten Quartal sprang um rund 6 Prozent, die Bruttomarge auf 51 Prozent.

Dräger kommen um 0,6 Prozent zurück. Im ersten Quartal gingen Umsatz und Gewinn wie erwartet leicht zurück, die Auftragseingänge sprangen aber nach oben. Für das laufende Jahr erwartet Dräger weiter einen währungsbereinigten Umsatzanstieg zwischen 1 bis 5 Prozent und eine EBIT-Marge von 3,5 bis 6,5 Prozent. Händler sprechen von Gewinnmitnahmen nach dem jüngsten starken Kursanstieg.

Unterstützung für die Märkte könnte von den Notenbanken kommen. So ließ US-Notenbankmitglied Chris Waller am Vorabend wissen, Zinssenkungen könnten notwendig sein, selbst wenn die Zölle für einen Anstieg der Inflation sorgten. Von der Europäischen Zentralbank wird eine weitere Zinssenkung am Donnerstag fest erwartet, im Blick steht hier vor allem, wie die EZB das weitere Potenzial einschätzt.

In Deutschland steht daher am Dienstag der ZEW-Konjunkturindex im Blick. Er wird als aktuellster Meinungsspiegel zum Hin und Her bei den US-Zöllen betrachtet. "Sollte er nicht eingebrochen sein, würde das eine gewisse Resilienz des Marktes zeigen", so ein Händler.

Auf Unternehmenseite läuft die US-Berichtssaison mit den Geschäftszahlen von Bank of America, Citi und auch von United Airlines weiter. Seit Ende Januar haben Aktien der im MSCI World Airlines Index gelisteten Unternehmen in Euro im Schnitt 24 Prozent eingebüßt - und damit acht Prozentpunkte mehr als der MSCI World Index.

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Aktienindex      zuletzt        +/- %    absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50   4.935,83        +0,5%      24,44          +0,3% 
Stoxx-50        4.212,47        +0,3%      13,90          -2,6% 
DAX            21.179,00        +1,1%     224,17          +5,3% 
MDAX           27.094,82        +1,8%     467,56          +4,1% 
TecDAX          3.417,52        +0,9%      28,97          -0,8% 
SDAX           15.026,83        +1,0%     152,41          +8,5% 
CAC             7.266,15        -0,1%      -6,97          -1,5% 
 
DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Mo, 17:20 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,1352        -0,0%     1,1356         1,1362   +9,7% 
EUR/JPY         162,7055        +0,2%   162,3595       162,7940   -0,3% 
EUR/CHF           0,9272        +0,2%     0,9251         0,9268   -1,0% 
EUR/GBP           0,8589        -0,3%     0,8612         0,8621   +4,1% 
USD/JPY         143,3350        +0,2%   143,0080       143,2815   -9,1% 
GBP/USD           1,3216        +0,2%     1,3188         1,3179   +5,3% 
USD/CNY           7,2104        -0,1%     7,2160         7,2137   +0,1% 
USD/CNH           7,3156        +0,0%     7,3121         7,3093   -0,3% 
AUS/USD           0,6361        +0,6%     0,6323         0,6321   +2,2% 
Bitcoin/USD    85.654,80        +1,1%  84.692,80      84.789,70   -9,2% 
 
ROHÖL            zuletzt   VT-Schluss      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          61,95         61,6      +0,6%           0,35   +1,6% 
Brent/ICE          65,30        64,82      +0,7%           0,48  -13,2% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold             3220,73      3210,68      +0,3%          10,05  +22,3% 
Silber             28,50        28,51      -0,0%          -0,01   +2,1% 
Platin            845,23       842,36      +0,3%           2,87   -3,8% 
Kupfer              4,65         4,63      +0,6%           0,03  +14,6% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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April 15, 2025 03:55 ET (07:55 GMT)

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