MÄRKTE USA/Fester - Erleichterung über Zollausnahmen trägt Aktien

14.04.2025 / 15:49 Uhr

DOW JONES--Nach der Erholung der Wall Street zum Wochenschluss dauert die aktuell gesteigerte Risikoneigung am Montag zunächst an. Kurz nach der Startglocke gewinnt der Dow-Jones-Index 0,8 Prozent auf 40.534 Punkte. Der S&P-500 legt um 1,0 Prozent zu und der Nasdaq-Composite um 1,2 Prozent. Dass elektronische Geräte wie Mobiltelefonen und Bauteilen von den so genannten reziproken Zöllen zunächst ausgenommen bleiben, hebt die Stimmung an den US-Märkten.

Die Geräte würden in ein oder zwei Monaten im Rahmen einer Handelsuntersuchung zu Halbleitern mit separaten Zöllen belegt, sagte Handelsminister Howard Lutnick. "Es ist immer noch ein bisschen chaotisch, aber das ist eine bessere Lösung für den Technologiesektor als beim Abschluss am Freitag und infolgedessen handeln die US-Futures höher", urteilt Analyst Matt Britzman von Hargreaves Lansdown.

Gestützt wird der Markt auch von der wachsenden Verhandlungsbereitschaft der Handelspartner der USA. Anleger schauen zudem aktuell mit großer Nervosität auf den Rentenmarkt, der zuletzt heftig unter die Räder gekommen war. Nun sinkt die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um 10 Basispunkte auf 4,39 Prozent. Die Marke von 4,50 Prozent gilt am Markt als Schallmauer, die nicht nachhaltig durchstoßen werden sollte. Trump hatte seine jüngsten Zollaussetzungen mitgeteilt, nachdem die Zehnjahresrendite dieses Niveau erreicht hatte.

Doch entspannt sind Anleger keineswegs. China hat die Ausfuhr einer breiten Palette wichtiger Mineralien und Magnete ausgesetzt und droht damit, die Versorgung mit Komponenten zu unterbrechen, die für Automobilhersteller, Luft- und Raumfahrtunternehmen, Halbleiterfirmen und militärische Auftragnehmer in aller Welt von zentraler Bedeutung sind, wie die New York Times berichtet. Sentix bewertet die aktuelle Erholung an den US-Märkten daher auch nur als erste Bärenmarktrally. Zwar habe das Zurückrudern von US-Präsident Trump in der Zollpolitik den Märkten geholfen. "Der angerichtete (Vertrauens-)Schaden ist immens", sagt allerdings Sentix-Analyst Patrick Hussy.

Während der Renditehöhenflug bei US-Renten zumindest temporär gestoppt scheint, dauert die Flucht aus dem Dollar an - der Dollarindex büßt weitere 0,5 Prozent ein. Das Vorgehen Trumps habe "offensichtlich mehr als nur ein paar nervöse Zuckungen erzeugt", urteilt Pepperstone-Analyst Michael Brown. Die "Entdollarisierung" sei nun eine reale und "ehrlich gesagt beängstigende" Aussicht, so Brown.

Die positive Stimmung am Aktienmarkt hilft auch den Ölpreisen auf die Sprünge. Bei Gold werden nach der jüngsten Rally Gewinne eingestrichen. Analysten betonen, das Edelmetall sei in der aktuellen Zollkrise aber weiter erste Wahl und ersetze als vermeintlich sicherer Anlagehafen verstärkt Dollar und US-Anleihen.

Unter den Einzelaktien profitieren Apple von den Zollausnahmen, das Papier Aktie steigt um 4,7 Prozent. Nvidia liegen 1,9 Prozent höher. Händler bezeichnen die Kursgewinne dennoch als "ziemlich bedächtig". Von einer Euphorie wegen der Sonderregeln für US-Tech sei nichts zu sehen.

Goldman Sachs gewinnen 2,1 Prozent. Die Bank hat im ersten Quartal von der erhöhten Handelsaktivität profitiert und sowohl Erträge als auch Gewinn stärker gesteigert als erwartet.

Pfizer muss bei seinem Bestreben, auf dem boomenden Markt für Medikamente gegen Fettleibigkeit mitzumischen, einen Rückschlag hinnehmen. Der Pharmakonzern hat die Entwicklung einer Pille zur Gewichtsreduktion gestoppt, weil bei einem Studienteilnehmer eine Leberbeschädigung festgestellt wurde. Die Aktie steigt in der allgemein guten Stimmung um 0,3 Prozent.

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INDEX          zuletzt        +/- %    absolut  +/- % YTD 
DJIA         40.533,62        +0,8%     320,91      -5,5% 
S&P-500       5.418,66        +1,0%      55,30      -8,8% 
NASDAQ Comp  16.922,18        +1,2%     197,72     -13,4% 
NASDAQ 100   18.896,44        +1,1%     206,38     -11,1% 
 
DEVISEN        zuletzt        +/- %       0:00  Do, 17:25   % YTD 
EUR/USD         1,1327        +0,1%     1,1321     1,1187   +9,8% 
EUR/JPY       162,7135        -0,0%   162,7435   161,5430   +0,1% 
EUR/CHF         0,9335        +0,7%     0,9270     0,9271   -0,9% 
EUR/GBP         0,8616        -0,3%     0,8643     0,8630   +5,0% 
USD/JPY       143,6595        -0,1%   143,7855   144,3980   -8,8% 
GBP/USD         1,3146        +0,4%     1,3097     1,2963   +4,5% 
USD/CNY         7,2238        +0,5%     7,1859     7,2098   -0,3% 
USD/CNH         7,3175        +0,5%     7,2825     7,3132   -0,7% 
AUS/USD         0,6288        -0,2%     0,6302     0,6225   +1,6% 
Bitcoin/USD  84.330,50        +0,9%  83.562,75  80.308,60  -10,3% 
 
ROHOEL         zuletzt   VT-Schluss      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex        62,09        61,54      +0,9%       0,55   +1,6% 
Brent/ICE        65,44        64,59      +1,3%       0,85  -13,7% 
 
METALLE        zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold           3203,83      3237,46      -1,0%     -33,63  +23,4% 
Silber           28,23        28,55      -1,1%      -0,32   +1,9% 
Platin          839,62       835,06      +0,5%       4,56   -4,9% 
Kupfer            4,58         4,52      +1,2%       0,06  +12,8% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/hab

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April 14, 2025 09:48 ET (13:48 GMT)

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