US-ZOLL-BLOG/Commerzbank-CIO: Trump könnte Weltwirtschaft gefährden
07.04.2025 / 16:55 Uhr
Kommentare, Einschätzungen und Entwicklungen zu US-Zöllen:
Commerzbank-CIO: Trump könnte zur Gefahr für die Weltwirtschaft werden
Die Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump könnte sich nach Meinung des Chief Investment Officers (CIO) der Commerzbank, Thorsten Weinelt, zur Gefahr für die Weltwirtschaft entwickeln. "Je länger Trump an seiner äußerst restriktiven Handelspolitik festhält, desto größer gerät die Weltwirtschaft in Gefahr", sagte der Börsenexperte dem Tagesspiegel. Die Märkte würden zunehmend eine "Trumpcession" einpreisen, also eine durch die restriktive Zollpolitik ausgelöste Rezession nicht nur in den USA, sondern auch in Europa und China. "Der Trump-Zollschock ist ein Jahrhundertschock", sagte Weinelt zum Börsencrash. Die Märkte hätten zwar damit gerechnet, dass Trump höhere Importzölle verhängt, aber das, was jetzt angedroht wurde, stelle alle Befürchtungen in den Schatten. "Die Zölle sind so hoch wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr, und sie betreffen praktisch alle Länder", sagte Weinelt. Die Trump-Regierung müsse signalisieren, dass sie zu Deals bereit sei. Hoffnung mache, dass in den USA der Druck auf Trump steige, auch von seinen Parteifreunden aus der Republikanischen Partei.
Israel ist als Dienstleistungsland weniger von US-Zöllen betroffen
Zu den israelischen Exportgütern in die USA, die direkt von den neuen US-Zöllen betroffen sind, gehören Maschinen, elektronische Geräte, optische Geräte und Diamanten. Bei zwei Dritteln der israelischen Exporte in die USA handelt es sich jedoch um Dienstleistungen, die von den Zöllen nicht betroffen sind, unter anderem aus dem High-Tech-Sektor des Landes. "Da wir eine Dienstleistungswirtschaft sind, sind wir von Zöllen auf Waren etwas weniger betroffen als von Zöllen auf Dienstleistungen", sagte Karnit Flug, ein ehemaliger Gouverneur der Bank of Israel und jetzt Senior Fellow bei der Jerusalemer Denkfabrik Israel Democracy Institute.
Mercosur-Handelsabkommen sollte Teil der europäischen Zollantwort sein - Cuerpo
Ein Handelsabkommen Europas mit Südamerika würde nach Einschätzung des spanischen Ministers für Handel und Finanzen, Carlos Cuerpo, ein starkes Signal für den Freihandel senden und den europäischen Exporteuren Auftrieb geben. Die EU-Handelsminister treffen sich am Montag, um die Reaktion der EU auf das Paket hoher Handelszölle von US-Präsident Trump zu erörtern, das die Märkte in Aufruhr versetzt und das europäische Wirtschaftswachstum zu dämpfen drohen. Teil der europäischen Antwort sollte die Ratifizierung eines Freihandelsabkommens mit Mercosur, einer Gruppe südamerikanischer Volkswirtschaften, sein, so Cuerpo. "Die EU muss ein starkes Signal senden, dass sie ein zuverlässiger Partner ist, der für Geschäfte mit dem Rest der Welt offen ist", sagt er. Ein Handelsabkommen mit Mercosur würde Sektoren unterstützen, die wahrscheinlich von dem zunehmenden globalen Protektionismus betroffen sein werden, wie beispielsweise die spanischen Wein- und Olivenölproduzenten, so Cuerpo in einem Beitrag auf X.
EU-Handelsminister sehen keine Gewinner im Zollstreit
Die von US-Präsident Donald Trump angekündigte drastische Erhöhung der Zölle birgt das Risiko einer Wiederholung der Weltwirtschaftskrise und des darauf folgenden Anstiegs des politischen Extremismus, warnte Polens Minister für wirtschaftliche Entwicklung. "Es ist ganz klar, dass es keine Gewinner geben wird", sagte Michal Baranowski, der ein Treffen der Handelsminister der Europäischen Union in Luxemburg leitete. Die größte Zollerhöhung seit 100 Jahren werde die globale wirtschaftliche Kontraktion verschlimmern und zu einem Anstieg von Nationalismus und Konflikten führen. "Das ist es, was auf dem Spiel steht, und ich hoffe, dass wir alle aus der Geschichte lernen werden", sagte er. Neben der Erörterung der Reaktion der EU auf Trumps Schritte werden die Minister laut Baranowski auch Maßnahmen zum Schutz der EU-Unternehmen vor "potenziellem Dumping" durch chinesische und andere Unternehmen diskutieren.
Trump will "jährliche Zahlungen" von Europa
US-Präsident Donald Trump lehnt vorerst Zollverhandlungen mit Europa ab und verlangt regelmäßige Zahlungen der Europäer an die USA. Trump sagte dem Fernsehsender CNN, die USA hätten Europa einen hohen Zoll auferlegt, und die Europäer kämen jetzt an den Verhandlungstisch. "Sie wollen reden, aber es wird keine Gespräch geben, ehe sie uns eine Menge Geld auf jährlicher Basis zahlen - für jetzt und für die Vergangenheit."
Trump-Berater: Dutzende von Ländern wollen über Zölle verhandeln
Mehr als 50 Länder haben sich an US-Präsident Donald Trump und sein Team gewandt, um Verhandlungen über Zölle aufzunehmen, sagte Kevin Hassett, Direktor des National Economic Council, dem Sender ABC unter Berufung auf einen Bericht, den er vom US-Handelsbeauftragten erhielt. Hassett räumte ein, dass die Preise steigen könnten, sagte aber, dass die Arbeitnehmer in den USA langfristig davon profitieren würden. Als Reaktion auf die Zölle würden die Autofabriken zweite Schichten für die Arbeiter in den USA einrichten, sagte Hassett. "Ich gehe davon aus, dass die Zahl der Arbeitsplätze jetzt, wo die Zölle in Kraft sind, noch viel mehr steigen wird", sagte er.
Musk wünscht sich völligen Freihandel zwischen USA und Europa
Der Unternehmer und Milliardär Elon Musk, ein enger Berater von US-Präsident Donald Trump, hat erklärt, dass er in der Zukunft gerne völligen Freihandel zwischen den USA und Europa sehen würde. Er äußerte sich während eines virtuellen Auftritts bei einer politischen Kundgebung in Italien. "Ich hoffe, man ist sich einig, dass sowohl Europa als auch die Vereinigten Staaten meiner Meinung nach idealerweise zu einer Null-Zoll-Situation übergehen sollten, um eine Freihandelszone zwischen Europa und Nordamerika zu schaffen", sagte Musk in seiner Rede.
Trump bezeichnet Zollturbulenzen als "Medizin"
US-Präsident Donald Trump sprach auf dem Rückflug von Florida in der Air Force One mit Reportern und sagte, er habe den Markt nicht absichtlich zum Absturz gebracht und könne nicht vorhersagen, was mit dem Aktienmarkt geschehen wird. "Was mit den Märkten passieren wird, kann ich Ihnen nicht sagen", erklärte Trump. "Ich will nicht, dass irgendetwas abstürzt. Aber manchmal muss man Medizin nehmen, um etwas zu heilen." Trump sagte, er habe das Wochenende damit verbracht, mit führenden Vertretern der Technologiebranche zu sprechen, darunter "vier oder fünf, die als die größten gelten", sowie mit führenden Vertretern von Nationen aus der ganzen Welt, wobei er jedoch nicht näher darauf einging. "Ich habe mit vielen Europäern, Asiaten, überall auf der Welt gesprochen. Sie brennen darauf, ein Abkommen zu schließen", sagte er.
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