MÄRKTE EUROPA/Neue US-Zollrunde nimmt Getränke ins Visier
13.03.2025 / 16:07 Uhr
DOW JONES--An den europäischen Börsen halten sich die Anleger auch am Donnerstagnachmittag weiter zurück. Die Akteure haben vor allem die Entwicklung im US-Zollkonflikt mit praktisch dem Rest der Welt im Blick. "Auch an der Wall Street ist die Euphorie über Trumps Wahlsieg längst verflogen, stattdessen rückt immer mehr die Frage in den Vordergrund, wie schädlich die Politik des neuen Präsidenten eigentlich ist", heißt es bei CMC.
Trump hat mit der Einführung von Zöllen in Höhe von 200 Prozent auf alkoholische Getränke aus der Europäischen Union gedroht, nachdem die EU-Kommission Vergeltungszölle angekündigt hatte. Die Europäische Kommission will ab dem nächsten Monat Einfuhrzölle auf US-Waren im Wert von 28 Milliarden Dollar, darunter Whiskey, erheben. Die Ankündigung erfolgte, nachdem Trumps 25-prozentige Zölle auf alle Stahl- und Aluminiumimporte in Kraft getreten waren. LVMH geben 0,9 Prozent nach, Carlsberg 0,4 Prozent, Heineken 1,1 Prozent und Anheuser-Busch Inbev 0,9 Prozent.
Der DAX verliert 0,5 Prozent auf 22.562 Punkte, der Euro-Stoxx-50 fällt um 0,4 Prozent auf 5.336 Punkte. Im DAX gilt die 22.000er-Marke als Schlüsselunterstützung: Nachdem sie schon mehreren Attacken standgehalten hat, würde ein Fall darunter zu beschleunigten Verkäufen führen. Am Devisenmarkt wertet der Euro auf 1,0867 Dollar ab.
Günstige US-Erzeugerpreise spielen keine Rolle
Nach den US-Verbraucherpreisen sind auch die US-Erzeugerpreise aus Marktsicht günstig ausgefallen. Die Produzentenpreise stagnierten gegenüber dem Vormonat, Ökonomen hatten einen Preisanstieg um 0,3 Prozent prognostiziert. Im Kern fielen die Preise sogar um 0,1 Prozent. Dennoch zeigt der Markt keine Reaktion. Das dürfte zum einen daran liegen, dass sich das Überraschungsmoment nach den US-Verbraucherpreisen in Grenzen gehalten hat. Daneben dürften die neuen Zölle in den Preisen noch nicht eingearbeitet sein.
Weit hinten im DAX sind Daimler Truck. Der Kurs fällt um 5,2 Prozent. Händler verweisen auf einen Bericht der US-Umweltschutzbehörde. Deren neuer Chef wolle die Klimaregulierung zurückdrehen. "Das spricht dafür, dass die Flotte relativ alt bleibt und Logistiker nicht auf neue LKW wegen des Klimas umsteigen", so ein Marktteilnehmer. Auch für Traton (-2,5%) und Volvo (-2,7%) geht es deutlich nach unten.
K+S verbilligen sich nach dem Quartalsbericht um 7,4 Prozent. Bei Morgan Stanley heißt es, die Mitte der Spanne für den Gewinnausblick liege zwar über den Erwartungen, der Umsatzausblick sei aber von Unsicherheit gekennzeichnet und enttäusche. Bei den insgesamt über den Erwartungen liegenden Zahlen zum vierten Quartal liege der freie Cashflow unter den Prognosen.
Enttäuschende Zahlen von Grenke lassen die Aktie um 19 Prozent einbrechen. Nach einem deutlichen Gewinnrückgang im vergangenen Jahr senkt Grenke außerdem die Dividende. Hellofresh fallen um weitere 2,6 Prozent. Nach der jüngsten Warnung vor einem Umsatzrückgang wurden nun noch Zahlen nachgeliefert, die ebenfalls enttäuschen.
Bei Hugo Boss drückt der Ausblick
Bei Hugo Boss (-1,9%) haben die Zahlen im vierten Quartal die Erwartungen erfüllt, der Umsatzausblick bleibt allerdings hinter den Erwartungen. Auch hat der Bekleidungshersteller in der Telefonkonferenz von einer gedämpften Konsumentenstimmung im bisherigen Jahresverlauf gesprochen, was sich auch bei der Laufkundschaft widerspiegele.
Auch die Online-Apotheke Docmorris erreichte die Jahresziele. Jedoch lastet die Ankündigung einer Kapitalerhöhung schwer auf dem Kurs, er knickt in Zürich um 28,5 Prozent ein.
Im Versicherungssektor haben Hannover Rück (+0,6%) und Generali (-0,5%) Zahlen vorgelegt. Die Hannoveraner erhöhen die Dividende kräftig, der Ausblick wurde bestätigt. Die Italiener konnten ihren Gewinn dank Prämienerhöhungen kräftig steigern.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.335,97 -0,4% -23,5% +9,5% Stoxx-50 4.589,07 +0,2% +8,9% +6,3% DAX 22.562,38 -0,5% -114,0% +13,9% MDAX 28.484,96 -0,7% -200,8% +12,1% TecDAX 3.707,53 -0,9% -32,3% +9,4% SDAX 15.256,89 -0,3% -44,3% +11,6% CAC 7.956,92 -0,4% -32,0% +8,2% DEVISEN zuletzt +/- % Schluss Vortag Mi, 17:55 % YTD EUR/USD 1,0867 -0,2% 1,0890 1,0909 +5,2% EUR/JPY 160,6810 -0,4% 161,3400 161,8020 -1,0 EUR/CHF 0,9605 +0,1% 0,9599 0,9630 +2,7% EUR/GBP 0,8386 -0,2% 0,8398 0,8408 +1,6% USD/JPY 147,8635 -0,2% 148,1620 148,3180 -5,9 GBP/USD 1,2959 -0,1% 1,2966 1,2975 +3,5% USD/CNY 7,1678 +0,1% 7,1615 7,1616 -0,7% USD/CNH 7,2452 +0,1% 7,2391 7,2385 -1,2% AUS/USD 0,6295 -0,4% 0,6323 0,6311 +2,2% Bitcoin USD 82.097,10 -1,9% 83.680,30 81.922,70 -10,3% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 67,28 67,68 -0,6% -0,40 +0,2% Brent/ICE 70,55 70,91 -0,5% -0,36 -5,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.967,98 2.937,95 +1,0% 30,03 +11,9% Silber (Spot) 30,7 30,55 +0,5% 0,15 +9,4% Platin (Spot) 904,28 907,39 -0,3% -3,11 +3,6% ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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March 13, 2025 11:06 ET (15:06 GMT)
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